Sie ist Teil der Änderung des Infektionsschutzgesetzes: die Corona-Notbremse. Ab einer gewissen Infektionsrate soll die sogenannte Notbremse greifen und das Infektionsgeschehen eindämmen. Teil davon sind die Ausgangsbeschränkungen über Nacht. Zwischen 21 und 5 Uhr ist der Aufenthalt außerhalb der Wohnung oder dem dazugehörigen Garten grundsätzlich erstmal nicht erlaubt. Natürlich gibt es Ausnahmen, wie zum Beispiel die Versorgung von Tieren oder der Weg zur Arbeit.
Warum die Notbremse bei Nacht?
Um wirksam gegen das Virus vorgehen zu können, benötigen wir innerhalb der Gesellschaft eine Kombination aus mehreren Strategien: Und die nächtlichen Ausgangsbeschränkungen sind Teil dieser Methode. Das Ziel der Ausgangsbeschränkungen ist demnach das Vermeiden von Treffen mehrerer Menschen innerhalb der eigenen vier Wände. Denn laut einer Simulation der TU Berlin stecken sich die meisten Menschen bei privaten Kontakten an. Zur Veranschaulichung: Die Auswirkungen hier sind fast dreimal größer als die Ansteckungen in der Schule oder auf der Arbeit.
Virus-Simulation an der TU Berlin
An der Technischen Universität in Berlin simulieren Professor Nagel und ein Forschungsteam den Verlauf des Virus. Dabei greifen sie auf Mobilitätsdaten zurück, die die täglichen Bewegungsabläufe von Menschen simulieren: Wann und wo bewegen sie sich, wo halten sie sich auf, welche Aktivitäten verrichten sie. Dort setzt das Forschungsteam anschließend den Faktor Virus ein. Mithilfe der Simulation können die vorhandenen Maßnahmen der Corona-Notbremse ein- und ausgeschalten werden und veranschaulichen so den Verlauf des Virus.
Eingeschränkte Mobilität bei Nacht: wirksam und sinnvoll oder doch eher überflüssig? Darüber spricht detektor.fm-Redakteurin Valerie Zöllner mit dem Mobilitätsforscher Professor Kai Nagel von der Technischen Universität in Berlin.