Emilia Serrano: eine Baronin entdeckt Amerika
Wie kann man gegen Ende des 19. Jahrhunderts den gesamten amerikanischen Kontinent bereisen? Welche Verkehrsmittel stehen Reisenden zur Verfügung? Und wie kann eine Frau diese Reise jahrzehntelang alleine bewältigen?
Emilia Serrano, die aus ihrer ersten Ehe einen Adelstitel beibehalten hatte, ist aus einer Vielzahl von Gründen eine bemerkenswerte Person. Die wohlhabende Spanierin lebte viele Jahre auf Achse. Mit dem Auto, im Zug oder auf dem Schiff – ihre Wege durch Lateinamerika und die USA hat sie überwiegend alleine bewerkstelligt und in ausführlichen Reiseberichten aufgeschrieben.
Reiseschriftstellerinnen: eine viktorianische Tradition
Ähnlich wie im England der damaligen Zeit war auch das spanische Reich auf mehrere Kontinente verteilt. Auch wenn viele Länder Lateinamerikas bereits unabhängig waren, waren Kolonien wie Kuba weiterhin Teil Spaniens. Und genau wie die viktorianischen Reiseschriftstellerinnen aus England bereiste Emilia Serrano die entlegendsten Teile dieses Kolonialreiches sowie andere Länder.
Die Reportagen von Emilia Serrano erzählen viel über eine Zeit des Aufbruchs in Lateinamerika. Vor allem die Ankunft der Eisenbahn wird von ihr beschrieben und verglichen mit den alten Formen des Reisens wie etwa dem Dampfschiff.
Heute sind Werk und Leben von Emilia Serrano auch in Spanien beinahe vergessen. In der aktuellen Folge unseres Podcasts AutoMobil erklärt detektor.fm-Redakteur Lars Feyen, was die Erlebnisse der Baronin in den verschiedenen Ländern des amerikanischen Kontinents noch heute über den Einzug der Moderne und die Wunder und Beschwerlichkeiten des Reisens aussagen können.