Verstopfte Straßen: Parkgebühren als Ursache?
Viele Verkehrsmittel bestimmen den Verkehr in Großstädten. Neben Fahrrädern oder Fußgängerinnen und Fußgängern sind vor allem Autos dominant. Und das nicht nur auf den Straßen. Gerade im ruhenden Verkehr sind private PKW häufig präsent. Oft stehen Autos auf Fuß- und Radwegen oder im Halteverbot und auch die Suche nach einem freien Parkplatz blockiert den Verkehr zusätzlich. Dabei sind viele Parkhäuser in Großstädten nicht vollständig ausgelastet. Der Grund für das beliebte Parken auf den Straßen aus Sicht vieler Beobachterinnen und Beobachter: die gerade auch im internationalen Vergleich niedrigen Parkgebühren fürs Kurzzeitparken. Im Vergleich zu Ländern wie den Niederlanden ist es in Deutschland nämlich preiswert, einen PKW an der Straße abzustellen.
Gestaltungsfreiheit der Kommunen
Inzwischen gibt es in vielen Kommunen in Deutschland Bestrebungen, die Parkgebühren zu erheben. Expertinnen und Experten zufolge könnten so gleich mehrere Probleme gelöst werden. Zum einen würde mehr Platz für Fuß- und Radwege frei werden. Zum anderen ließen sich durch die Mehreinnahmen weitere Schritte für eine gelungene Verkehrswende in den Innenstädten finanzieren. Und dafür müssten Autos nicht aus den Innenstädten verbannt werden. Stattdessen würden Parkhäuser verstärkt zum Einsatz kommen. In den meisten Bundesländern ist eine Erhöhung der Gebühren zudem ohne weiteres möglich.
Im Gespräch mit detektor.fm-Redakteur Lars Feyen erklärt Mobilitätsexpertin Martina Hertel vom Deutschen Institut für Urbanistik, warum höhere Parkgebühren nicht unbedingt eine Mehrbelastung für einkommensschwächere Verkehrsteilnehmende sind und warum Autos auch bei höheren Parkgebühren im Stadtbild der Zukunft eine Rolle spielen werden.