Cem Özdemir: „Anatolischer Schwabe“
1965 wird Cem Özdemir als Sohn türkischer Gastarbeiter am Fuße der Schwäbischen Alb geboren. Nicht als Deutscher, sondern als Türke. Denn der Gebursort spielt damals noch keine Rolle, wenn es um die Staatsangehörigkeit geht. Heute ist er Bundesvorsitzender der Partei Bündnis 90/Die Grünen. Er selbst bezeichnet sich als „anatolischen Schwaben“ und hat Bücher wie „Ich bin ein Inländer“ oder „Currywurst und Döner“ veröffentlicht. Er kennt sich also mit Migration und Integration aus.
Arbeit, Bildung, Sprache
Aus diesem Grund hat es sich angeboten, dass Cem Özdemir die Gesprächsreihe Berliner Integrationsreden eröffnet. In der Reihe des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung und des Berliner Instituts für empirische Integrations- und Migrationsforschung sprechen Politiker darüber, was Integration bedeutet und wie sie künftig besser gelingen kann. Geplant sind weitere Reden von Peter Altmaier (CDU), Martin Schulz (SPD) und Katja Kipping (Die Linke). In seiner Rede nennt Özdemir drei Grundbedingungen für erfolgreiche Integration: Arbeit, Bildung und die deutsche Sprache.
Es ist nicht wichtig, wo du herkommst, wichtig ist, wohin du willst. – Cem Özdemir, Vorsitzender B’90/Die Grünen
Den Begriff der „deutschen Leitkultur“ sieht der Spitzenkandidat der Grünen dagegen kritisch. „Wer Leitkultur sagt, meint oft eigentlich Unterordnung“, so Özdemir. Darüber hinaus sei es überhaupt nur schwer möglich, den Begriff „Leitkultur“ zu definieren. Daher sei es besser, sich an den bestehenden Gesetzen – insbesondere dem Grundgesetz – zu orientieren.
Bei detektor.fm können Sie den Auftakt der Berliner Integrationsreden von Cem Özdemir hören. Denn wir sind Medienpartner der „Berliner Reden zur Integrationspolitik“.
Redaktion: Adrian Breda