Sie nannten sich selbst „Nationalsozialistischer Untergrund“. Eine Gruppe von Rechtsextremisten hatte zwischen 2000 und 2007 deutschlandweit mehrere Morde und Banküberfalle begangen. Seit die Taten aufgedeckt sind, ist vor allem der Verfassungsschutz in die Kritik geraten. So genannte V-Leute, also Vertrauens-Leute des Verfassungsschutzes, sollen bereits seit längerer Zeit von Aufenthaltsort und Taten der Gruppe gewusst haben.
Die Rolle der V-Leute in der rechtsextremen Szene und ihr Nutzen für den Verfassungsschutz sind heftig umstritten. Für den Verfassungsschutz sind interne Quellen für seine Ermittlungen allerdings unverzichtbar. Die gerade wieder entfachte Debatte über ein NPD-Verbot ist aber auch vom Umgang mit diesen V-Leuten abhängig. Vor einem erneuten Antrag auf Verbot steht das „Abschalten“ von V-Leuten aus dem Umfeld der Partei.
Über die Rolle der V-Leute in rechtsextremen Vereinigungen haben wir mit Fabian Virchow gesprochen. Er lehrt an der Fachhochschule Düsseldorf und forscht im Bereich Rechtsextremismus und Neonazismus.