Honig aus Berlin-Mitte
Jeder kann Imker werden, auch in der Großstadt, findet Johannes Weber. Als der Student für Erneuerbare Energien seinen Dachgarten aufgeben muss, zimmert er seinen Bienen eine neue Heimat direkt unterm Fenster und gründet den Verein Stadtbienen. Dieser hat den Schutz der Bienen zum Ziel, bietet Kurse für Hobby-Imker und die Bienenbox an. Diese Box kann am Balkon, am Fenster oder auf dem Dach angebracht werden und macht Imkerei auch für Großstädter möglich. Für nur 20 Stunden Arbeitsaufwand, verspricht das eigene Bienenvolk 15 Kilo Honig pro Jahr.
Biene ist wichtiges Nutztier
Trotzdem sei die Imkerei kein Selbstläufer, sagt Johannes Weber. Denn wer sich eine Bienenbox zulege, müsse sich der Verantwortung bewusst sein, Equipment kaufen und sich ins Thema einarbeiten. Wer sich trotzdem für eine Bienenbox entscheidet, hilft dann seiner Ansicht aber auch im Kampf gegen das Bienensterben mit.
Wir haben in den letzten Jahren einen hohen Bienenschwund erlebt. – Johannes Weber
Pestizide und Monokulturen machen der Biene zu schaffen. Dabei ist die Biene laut dem Deutschen Imkerbund nach Rind und Schwein das wichtigste Nutztier in Deutschland. Bestäuben Bienen doch Pflanzen und sind damit ein zentraler Bestandteil unserer Umwelt. Die Bienenbox helfe, Wild- und Honigbienen im städtischen Raum zu schützen, so Johannes Weber.
In Berlin geht es den Bienen teilweise besser als auf dem Land. In der Stadt ist die Biodiversität sehr hoch und die Pestizidbelastung gering. – Johannes Weber
detektor.fm-Moderatorin Doris Hellpoldt hat mit dem Gründer von Stadtbienen, Johannes Weber, gesprochen.
Redaktion: Doris Hellpoldt/Theresa Eisele