Aufräumen als Geschäftsmodell
Etwa 10.000 Dinge besitzt ein Europäer im Durchschnitt und die liegen teilweise auch sehr lange ungenutzt bei uns herum. Aber aufräumen? Für viele ist das eine lästige Pflicht. Doch für manche auch der Weg zum Glück. Das dürfte beispielsweise Marie Kondo von sich behaupten.
Denn die 34-jährige Japanerin macht seit Monaten Schlagzeilen mit ihrer „KonMari“-Methode: Mit äußerer Ordnung zum inneren Frieden. Sie praktiziert das in ihrer Netflix-Serie „Aufräumen mit Marie Kondo“ mit ganz unterschiedlichen Menschen. Dabei verwundert es kaum, dass die Serie ein Hit ist. Sind doch schon ihre Bücher zum Thema ein weltweiter Erfolg gewesen. Ordnung zu halten, scheint ein internationales Thema zu sein. Zumindest in westlichen Industrienationen, in denen viele Menschen eher zu viel als zu wenig besitzen.
Ich glaube, der Trend wird auch von den unübersichtlichen Verhältnissen außerhalb unserer vier Wände getrieben. Hier kann man sich der Illusion hingeben, alles kontrollieren zu können. – Jens Bergmann, stellvertretender Chefredakteur der brand eins
Profit mit Konsumkritik?
Doch woher kommt der Erfolg von Marie Kondo? Ausmisten und Aufräumen können zufrieden machen, aber das ist ja nicht neu. Der Zeitpunkt scheint gerade günstig für Marie Kondo und ihre Ideen. Kann man das vielleicht als größeres Thema, gar als Konsumkritik sehen? Oder ist ihr Erfolg nur das Produkt einer sehr guten Marketingstrategie?
Über den gegenwärtigen Trend zum Aufräumen hat detektor.fm-Moderator Christian Bollert im Podcast-Bonus mit Jens Bergmann geprochen. Er ist stellvertretender Chefredakteur bei der brand eins.
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