Zwischen 3.700 und 7.000 Geflüchtete – je nach Quelle – lebten zu Hochzeiten im berüchtigten Flüchtlingslager „Jungle“ im nordfranzösischen Calais. Für die meisten ist dieser Ort nur eine Durchgangsstation. Sie wollen per Fähre oder durch den Eurotunnel nach Großbritannien weiterreisen, wo sie sich bessere Chancen auf Asyl versprechen.
Calais – ein Slum mitten in Europa
Das Camp selbst liegt auf dem Gelände einer ehemaligen Mülldeponie. Hier leben die Geflüchteten unter menschenunwürdigen Zuständen in provisorischen Unterkünften, Baracken und Zelten, denn kaum jemand hier ist registriert und so leben sie außerhalb der Legalität. Frankreich erkennt das Lager nicht an, verweigert jegliche Hilfe – das soll abschrecken.
Im März diesen Jahres wurde dann der südliche Teil des Camps geräumt. Begleitet von einem großen Polizeiaufgebot wurden die Unterkünfte der Geflüchteten eingerissen. Dabei kam es auch zu gewaltsamen Zusammenstößen mit Protestierenden, es wurden Tränengas und Wasserwerfer eingesetzt. Mit der Kamera dabei: der Kölner Filmemacher Hubertus Koch.
Die offiziellen Alternativen, die die französische Regierung anbietet, sind völlig unzureichend. – Hubertus Koch
Über seine Eindrücke, seinen filmischen Ansatz, seine Begegnungen mit den Menschen im Camp und die Frage, wie er die Räumung erlebt hat, hat er mit detektor.fm-Moderatorin Maj Schweigler gesprochen.
Der Film von Hubertus Koch zum Anschauen:
https://www.youtube.com/watch?v=Uh1r6ZsBNhE