Ginge es nach Marlene Mortler, der Drogenbeauftragten der Bundesregierung, gehört Cannabis immer noch ins Hinterzimmer. Von Mortler scheint wenig Bewegung in der Drogenpolitik zu erwarten. In der Bevölkerung hingegen wird Cannabis immer öfter nicht mehr gefährlicher als Alkohol wahrgenommen. Woher kommen diese Diskrepanzen?
Cannabis in der Mitte der Gesellschaft?
Womöglich dienen Beispiele wie jüngst die USA als Stimmungsgeber in der Bevölkerung: Dort kann man Cannabis nicht nur straffrei konsumieren, sondern es dient auch als profitable Goldgrube. Ein ganzer Wirtschaftszweig hat sich herausgebildet, um aus dem Kiffen Gewinne zu schlagen.
In Deutschland wird bei kleinen Mengen Gras manchmal nicht strafrechtlich eingeschritten. Die Frage ist, wie mit solchen Grauzonen umgegangen werden soll. Der Bremer Bürgermeister Sieling zum Beispiel hat Klarheit geschaffen: per Ankündigung, man würde gewöhnliche Mengen Cannabis nicht weiter verfolgen.
Bei einem Teil der Bevölkerung herrscht Irritation wegen der Legalität. – Hans-Jürgen Hallmann, Vorsitzender der ginko Stiftung für Prävention
Es gibt Diskussionsbedarf
Die Frage ist, ob die Diskrepanz zwischen der starren Drogenpolitik der Bundesregierung einerseits und der gesellschaftlichen Realität sowie regionalen Vorstößen andererseits bestehen bleibt. Wie sehr kann die öffentliche Meinung und Praxis auf den Gesetzgeber Einfluss nehmen?
Es gibt Diskussionsbedarf. Worüber, das hat Hans-Jürgen Hallmann, Vorstand der ginko Stiftung für Prävention, im Gespräch mit detektor.fm-Moderatorin Juliane Neubauer besprochen.