Preise für CO2-Emissionen variieren
Dass Flugreisen dem Klima nicht zuträglich sind, ist kein Geheimnis. Auf den nächsten Surfurlaub auf Bali oder die Geschäftsreise nach New York verzichtet deshalb aber kaum jemand. Der Trend geht eher dahin, sein schlechtes „Klima-Gewissen“ durch Spenden an Klimaschutzprojekte zu kompensieren. Auf mittlerweile knapp 30 Plattformen kann man die CO2-Emissionen seiner Reise kalkulieren lassen und in entsprechender Höhe spenden. Doch die Kalkulationen und damit die Preise fallen oft unterschiedlich aus.
Es gibt Qualitätsstandards, die nur auf reine CO2-Emissions-Minderung achten. Und dann gibt es noch zusätzliche Standards, wie zum Beispiel den Goldstandard. Der schaut auch auf die sozialen Verhältnisse des Klimaschutzprojekts. – Stefanie Böther, Klimaschutzexpertin der deutschen Emissionshandelsstelle
Solaranlagen, Windräder oder Aufforstung?
Die Anbieter kooperieren mit verschiedenen Klimaschutzprojekten. Die Maßnahmen sind allerdings auch unterschiedlich wirksam. Beispielsweise ist Aufforstung recht leicht in die Tat umzusetzen und auch vergleichsweise günstig. Allerdings müssen die Bäume 50 bis 100 Jahre wachsen, damit sie tatsächlich klimawirksam sind. Das kann kein Anbieter garantieren.
Die Projekttypen kann man nicht pauschal über einen Daumen peilen. Es kommt von Projekt zu Projekt drauf an und das macht es natürlich für den Endverbraucher recht schwierig und auch unübersichtlich. – Stefanie Böther
„Klimaneutral“ gibt es nicht
Ungeschehen machen kann man seine Flugreise mit einer Kompensationsleistung nicht. Eine Spende an ein nachhaltiges Klimaschutzprojekt kann aber in keinem Fall schaden. Trotzdem sollte man sich vorher gut über den Anbieter informieren.
Wie setzen sich die Berechnungen zusammen und was muss man bei der Wahl der Plattform beachten? Darüber hat detektor.fm-Moderatorin Sara Steinert mit Stefanie Böther gesprochen. Sie ist Klimaschutzexpertin der deutschen Emissionshandelsstelle.
Redaktion: Berit Ström