Colorism
Der Begriff Colorism ist in den 60er Jahren zum ersten Mal innerhalb der afroamerikanischen Community in den USA aufgetaucht. Aber das Phänomen selbst ist keineswegs neu. Bei Colorism geht es darum, dass Menschen Aufgrund der Helligkeit oder Dunkelheit ihrer Hautfarbe bevorzugt beziehungsweise diskriminiert werden. Die Praxis, Menschen mit dunklerer Hautfarbe zu diskriminiereren und Menschen mit hellerer Hautfarbe zu bevorzugen, ist sehr alt. Und das Schönheitsideal, welches damit einhergeht, existiert auf der ganzen Welt.
Es ist der Gedanke, dass diejenigen, die eine hellere Hautfarbe haben, als schöner wahrgenommen werden als die, die eine dunklere Hautfarbe haben. Obwohl Hautfarbe ja auch nur ein Konstrukt ist. – Tahir Della, Initiative Schwarze Menschen in Deutschland
Colorism existiert sowohl innerhalb der schwarzen Community als auch auch zwischen Weißen und nicht-weißen Menschen (People of Color).
In der Popkultur
Diese Woche ist der Schauspieler Will Smith für die Rolle von Richard Williams gecastet geworden. Und weil seine Hautfarbe heller ist, als die von dem wirklichen Vater von Serena Williams, ist die Colorism-Debatte bei Twitter losgegangen. Einige beklagen, dass Will Smith die Rolle bekommen hat, andere behaupten, dass die Debatte eher für Spaltung innerhalb der schwarzen Community sorgt.
Ich stimme zu, dass Colorism ein Tool sein kann, um die schwarze Community zu spalten. Trotzdem ist es eine wichtige Debatte, die wir führen müssen. – Tahir Della
Als vor einigen Jahren der Film „Nina“ über Nina Simone herausgekommen ist, gab es eine ähnliche Debatte. Auch in der Musik und Modebrache ist Colorism ein Thema.
Über Colorism hat detektor.fm-Moderatorin Bernadette Huber mit Tahir Della von der Initiative Schwarze Menschen in Deutschland gesprochen.