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Die Weltgesundheitsorganisation plant Computerspielsucht als offizielle Krankheit anzuerkennen. Foto: Pawel Kadysz |unsplash.com

Computerspielsucht als offizielle Krankheit

Noch Hobby oder schon Sucht?

„World of Warcraft“ oder „Call of Duty“ – Wann wird ein zeitintensives Hobby gesundheitsschädlich? Die Weltgesundheitsorganisation hat Computerspielsucht in den Katalog der psychischen Krankheiten aufgenommen.

Eine offizielle Krankheit

Die Sucht nach Glücksspielen ist inzwischen eine anerkannte Sucht. Doch was ist mit Video- und Computerspielen? Kann man auch danach süchtig werden? Die Weltgesundheitsorganisation sieht das so. Sie plant „Gaming Disorder“, also die Computerspielsucht, in den Katalog der psychischen Krankheiten aufzunehmen. Die Klassifikation der Krankheiten, die die Weltgesundheitsorganisation herausgibt, ist weltweit anerkannt. Sie bietet die Basis für medizinische Diagnosen.

Onlinespiele wie „World of Warcraft“ oder „Call of Duty“ sind besonders bei jungen Menschen beliebt. Dabei hat das Spielen in der Gruppe auch einen verbindenden Aspekt. Sobald das Computerspielen allerdings mehr Raum im Leben einnimmt als alles andere, sollte man sich Sorgen machen.

Das fängt bei dem Einfachsten an: Körperpflege, Ernährung, Interesse an Anderen, Aufgabe von Hobbies, Schule oder Studium. – Bernd Uellendahl von der Fachambulanz für Spieler, Bonn

Therapiemöglichkeiten

Wenn der Leidensdruck durch das Computerspiel zunimmt, sollten Betroffene sich nach professioneller Hilfe umschauen. Das kann zum Beispiel dann der Fall sein, wenn Betroffene verwahrlosen und ihren Grundbedürfnissen nicht mehr nachgehen.

Wir vergleichen es mit einer Drogensucht, weil es auf die Betroffenen, die wirklich süchtig spielen, ähnliche Auswirkungen hat wie bei einer stoffgebundenen Sucht. – Bernd Uellendahl

Denn ähnlich wie bei einer Drogensucht, haben Süchtige das Gefühl, dass sie ihren Alltag ohne das Computerspiel nicht mehr bewältigen können. Hilfe bekommen sie zum Beispiel in Beratungsstellen oder Ambulanzen für Sucht. Dort kann ihnen ein Therapieplatz vermittelt werden. Ziel ist es dabei, einen kompetenten Umgang mit Computerspielen und Medien zu lernen.

Über die neue Einordnung von Computerspielsucht der Weltgesundheitsorganisation und Therapiemöglichkeiten hat detektor.fm-Moderator Christian Eichler mit Bernd Uellendahl gesprochen.  Er ist Sozialarbeiter und Suchttherapeut bei der Fachambulanz für Spieler in Bonn.

Das Schwierige ist, dass Betroffene sich oft erst dann melden, wenn sie schon an einem sehr schwierigen Punkt sind, weil sie erstmal nicht unbedingt mitbekommen, wie sie sich in diese Spielwelt hineinsteigern.Bernd Uellendahl
Videospielsucht als offizielle Krankheit 05:26

Redaktion: Amelie Berboth

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