Sorge um die Fleischproduktion
Die Fleischproduktion gehört zu den wichtigsten Wirtschaftszweigen der Dänen. Lebensmittel sind auf Platz drei der dänischen Exportgüter, noch beliebter sind nur Maschinen und Maschinenteile. Rund 3.000 Betriebe halten in Dänemark ganze 12 Millionen Schweine. Somit kommen auf jeden dänischen Staatsbürger knapp zwei Schweine. Weil der Lebensmittelsektor so wichtig ist, hat die dänische Umweltbehörde beschlossen ihn zu schützen. Dazu errichten die Dänen eine 1,50 Meter hohen Absperrung an der dänisch-deutschen Grenze. Der Wildschweinzaun soll Ende des Jahres stehen und erstreckt sich entlang der kompletten 70 Kilometer.
Teures Vorhaben
Aus Angst, die heimischen Schweine könnten sich durch deutsche Wildschweine mit der afrikanischen Schweinepest (ASP) infizieren, wurde der Bau bereits Anfang des Jahres in Ellund im Kreis Schleswig-Flensburg gestartet. Der Zaun wird bereits einen halben Meter unter der Erde angesetzt, um die Wildschweine davon abzuhalten, ihn zu untergraben. Dass komplette Gebiet einzuhegen, kostet die Dänen insgesamt rund zehn Millionen Euro.
Wir müssen natürlich die Bedrohung, dass die afrikanische Schweinepest auch nach Deutschland kommt, sehr, sehr ernst nehmen. – Dorit Kuhnt, Staatssekretärin des Landwirtschaftsministeriums Schleswig-Holstein
Umstrittenes Projekt
Das Vorhaben der Nachbarn, einen Wildschweinzaun zu errichten, hat vor allem im Kieler Landeshaus für Aufregung gesorgt. Darin waren sich Regierung und Opposition ausnahmsweise einig. Die Sozialdemokraten beispielsweise wunderten sich nicht nur über das merkwürdige Bauwerk, sie äußerten auch deutliche Bedenken an der Botschaft, welche die Dänen durch den Bau der Grenze aussenden. Diese stünde konträr zur europäischen Einigung und Gemeinschaft in der Grenzregion.
Über den Bau des Schutzzaunes, die Bedrohung der Fleischproduktion durch ASP und alternative Schutzmaßnahmen hat detektor.fm-Moderator Yvi Strüwing mit der Staatssekretärin des Landwirtschaftsministeriums Schleswig-Holstein Dorit Kuhnt gesprochen.
Redaktion: Frederik Trautmann