Fikkefuchs-Filmplakat sorgt für Sexismus-Debatte
Die Plakate für den Kinofilm „Fikkefuchs“ sorgen derzeit für Diskussionen. Darauf zu sehen ist ein gezeichneter weiblicher Unterleib mit einem stilisierten schwarzen Fuchskopf im Schritt. Der Frankfurter Verkehrsgesellschaft ging das einen Schritt zu weit: Sie stufte die Plakate als sexistisch ein und verbot sie in den öffentlichen Verkehrsmitteln – nur um kurz darauf wieder zurückzurudern. Tatsächlich ist der Fall schwer einzuordnen:
Bei Fikkefuchs handelt es sich um einen Film und Filme sind von der Meinungsfreiheit gedeckt. Werbung wird gemacht, um dieses Produkt zu verkaufen, und beeinflusst in diesem Sinne auch. – Stevie Schmiedel, Geschäftsführerin der Organisation Pinkstinks
Was ist sexistische Werbung?
Nacktheit bedeutet in der Werbung nicht sofort Sexismus. Sexistisch ist Werbung laut Pinkstinks aber dann, wenn sie geschlechtsbezogene Machtverhältnisse wiedergibt oder Geschlechterrollen-Stereotype bedient.
Bei Dessous oder Unterwäsche, da ist es verständlich, dass die Frau halbnackt ist. Die werden nun einmal am nackten Körper getragen. – Stevie Schmiedel
In den meisten Fällen richtet sich sexistische Werbung gegen Frauen: Zum Beispiel, wenn deren Körper oder Körperteile als Blickfang dienen, obwohl sie mit dem Produkt gar nichts zu tun haben.
Was lässt sich dagegen tun?
In Deutschland gibt es zwar einen Werberat, der gegen sexistische und diskriminierende Werbung vorgeht und Rügen verteilt. Doch diese Maßnahmen haben oft wenig Effekt. Pinkstinks engagieren sich stattdessen für eine Gesetzesnorm, die dafür sorgen soll, dass sexistische Plakate verschwinden.
Dazu gibt es noch eine App, mit der man sexistische Plakate melden kann. Die sammelt die App dann auf einer Karte und zeigt, wo überall in Deutschland sexistische Werbung hängt. Pinkstinks kontakieren dann den verantwortlichen Unternehmer.
Wie präsent sexistische Werbung in Deutschland ist und was dagegen unternommen wird, darüber hat detektor.fm-Moderator Thiebaud Schremser mit Stevie Schmiedel gesprochen. Sie ist Geschäftsführerin der Organisation Pinksstinks, die sich gegen sexistsiche Werbung engagiert.
Redaktion: Laura Almanza