Keiner weiß so wirklich, was passiert
Im stillen Kämmerchen haben sie stattgefunden, abseits von Öffentlichkeit und Medien: die Doping-Kontrollen der FIFA. Bei der WM 2018 in Russland hat der Fußball-Verband nichts dem Zufall überlassen und alle Kontrollen selbst in die Hand genommen. Unabhängige Prüfer mussten den Spielern fern bleiben.
Doping-Kontrollen der FIFA werfen Fragen auf
Nach der WM verkündet die FIFA stolz: alles „doping-frei“. Und das, obwohl die Gerüchteküche im Vorfeld gebrodelt hat. Die Mannschaften aus Russland und Brasilien hätten auf chemische Helfer zurückgegriffen, hieß es. Nun soll doch alles sauber abgelaufen sein. Insider wollen wissen, dass die Kontrollen nicht ausgereicht haben. Kann man den Aussagen der FIFA trauen?
Nein, findet Jonathan Sachse vom Recherchenetzwerk correctiv.org. Als Grund nennt er unter anderem den Ablauf der Kontrollen. Während der WM werden nach jedem Spiel zwei Spieler pro Mannschaft ausgelost, die eine Probe abgegeben müssen. Die werden dann von Volunteers, also Freiwilligen, zum Kontrollraum geführt.
Diese Volunteers sollen darauf achten, dass die Spieler nicht irgendwo abbiegen können und möglicherweise vielleicht nochmal irgendwas manipulieren. Die sind selber aber ziemlich große Fans […] und da geht es sozusagen los mit der mangelnden Distanz. – Jonathan Sachse von correctiv.org
Wie könnte die FIFA ihre Glaubwürdigkeit bei den Aussagen zum Doping wieder herstellen? Darüber hat detektor.fm-Moderator Christian Eichler mit Jonathan Sachse von correctiv.org gesprochen.
Redaktion: Marisa Becker