Horrorszenarien in Mannheim
„136 Tote und 237 Verletzte, Mannheim versinkt im Chaos.“ Das schreibt der Rheinneckarblog. Helle Sema, der den Artikel verfasst hat, schreibt von einem „massiven Terroranschlag in Mannheim“ mit „Blutbad apokalyptischen Ausmaßes“. Deswegen reagieren viele Leser mit Entsetzen und Panik. Doch diese Horrorszenarien haben sich niemals abgespielt.
Ente oder „Gonzo-Journalismus“?
Denn bei der Nachricht handelt es sich um eine Zeitungsente, die das Portal erfunden hat. Hardy Porthmann gibt den Blog heraus. Obwohl er massiv kritisiert wird, steht er weiterhin zu seiner Aktion.
Man wollte Aufmerksamkeit für Bedrohungslagen schaffen […] und eine Debatte darüber entfachen, was man gegen solche Bedrohungslagen eben tun kann. – Caroline Schmüser, correctiv.org
Dabei bezeichnet er Selmas Text als „Gonzo-Journalismus“. Das ist eine literarische Kunstform, bei der die Grenzen zwischen Realität und Fiktion verschwimmen. Das öffentliche Echo fällt negativ aus. Er muss sich auf ein Ermittlungsverfahren einstellen, weil er die Meldung verbreitet hat.
Beim Gonzo-Journalismus geht es darum, dass man über reale Ereignisse und Erlebnisse berichtet. Aber aus der subjektiven Perspektive des Journalisten. – Caroline Schmüser
Wo der „Gonzo-Journalismus“ aufhört und blanke Lügen anfangen, darüber hat detektor.fm-Moderatorin Isabel Woop mit Caroline Schmüser vom Recherchezentrum correctiv.org gesprochen.
Redaktion: Marie Flohr