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Reinhard Grindel ist vom Posten des DFB-Präsidenten zurückgetreten. Foto: Christof Stache | AFP
Bild: Christof Stache | AFP

DFB-Chef Reinhard Grindel tritt zurück

Tausche Uhr gegen Amt

DFB-Präsident Reinhard Grindel steht schon seit längerer Zeit in der Kritik. Nun ist er unter schweren Vorwürfen von seinem Posten zurückgetreten.

Umstrittenes 6.000-Euro-Geschenk

Eine kostbare Uhr als Geburtstagsgeschenk anzunehmen, war ein Fehler. Das hat auch Reinhard Grindel selbst zugegeben. Dieser Fehler hat ihn nun sein Amt als DFB-Präsident gekostet. In hohen Positionen ist es schon strittig, überhaupt so wertvolle Schenkungen anzunehmen. Man will schließlich nicht als korrupt gelten.

Wenn der Geber dazu noch ein ukrainischer Oligarch ist, der überall im europäischen Fußball die Finger im Spiel hat, ist es eine völlig andere Dimension. Mit einer öffentlichen Erklärung zum Vorfall – und nur diesem Vorfall – ist Reinhard Grindel abgetreten. Dabei ist die Uhr nicht sein einziges Verhängnis gewesen.

Reinhard Grindel im Kreuzfeuer

Zu Beginn seiner Amtszeit hat Reinhard Grindel eigentlich für mehr Transparenz im DFB geworben – und ist selbst an diesem Anspruch gescheitert. Neben seiner Aufwandsentschädigung von über 7.000 Euro im Monat hat er sich etwa einen Verdienstausfall in selber Höhe genehmigt. Der Ex-DFB-Chef ist aber auch wegen unzureichender und missverständlicher Kommunikation umstritten. Besonders hervorzuheben in diesem Zusammenhang ist seine Rolle in der Affäre um Mesut Özil.

Wie weiter für den DFB?

Jetzt wo der Präsident weg ist, hat der Verband einige Baustellen zu überwinden. Zunächst muss ein geeigneter Nachfolger her. Und dieser sollte zum einen mit der Situation umgehen können, zum anderen sollte er in Zukunft gar nicht erst solche Situationen hervorrufen. Deswegen gibt es die Idee, den nächsten Präsidenten extern, also nicht im DFB-Vorstand zu suchen.

Ich glaube, die Grundvoraussetzung für den Nachfolger ist Ehrlichkeit gegenüber der Öffentlichkeit. […] Es ist eine gute Maßnahme des DFB, dass sie jetzt einen Vorsitzenden außerhalb des Präsidiums aussuchen möchten. – Claudio Catuogno, Süddeutschen Zeitung

detektor.fm-Moderatorin Marie Landes hat mit Claudio Catuogno gesprochen. Er ist stellvertretender Ressortleiter für die Rubrik Sport bei der Süddeutschen Zeitung und erklärt, worum es bei der aktuellen DFB-Krise geht.

Claudio Cartuogno - ist stellvertretender Ressortleiter für die Rubrik Sport bei der Süddeutschen Zeitung.

ist stellvertretender Ressortleiter für die Rubrik Sport bei der Süddeutschen Zeitung.
Er versprach Transparenz, Offenheit und einen DFB ohne Gemauschel. Das hat er nicht eingelöst.Claudio Cartuogno
DFB-Chef Reinhard Grindel tritt zurück 09:09

Redaktion: Alexandra Boger

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