Im Mai machte ein Gespenst die Runde: ein mysteriöser Keim, der Durchfallerkrankungen auslöste, war in Norddeutschland in beängstigender Häufigkeit aufgetreten. EHEC versetzte ganz Deutschland in Angst und Schrecken. Jedes Mal, wenn ein Gemüse in den Verdacht fiel, Träger des Erregers zu sein, wurde es sofort aus dem Handel genommen. Den Gurken erging es so, den Tomaten, den Blattsalaten genauso wie allerlei Arten von Sprossen. Am Ende waren es Bockshornkleesamen aus Ägypten, die für die Epidemie verantwortlich waren.
Heute nun erklärten die Behörden die EHEC-Welle offiziell für beendet. Seit Juli sei kein neuer Fall mehr aufgetreten, hieß es von Seiten des Robert-Koch-Instituts. Doch welche Lehren haben wir aus der EHEC-Krise, für deren Management Gesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) heftige Kritik einstecken musste, gezogen? Fragen an Oliver Grieve vom Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, in dem ein großer Teil der Fälle behandelt wurde.