25 Mio. unsichere Schwangerschaftsabrüche
Fast die Hälfte der weltweit durchgeführten Abtreibungen sind riskant. Das geht aus einer neuen Studie der Weltgesundheitorganisation WHO hervor. Gerade in Ländern des globalen Südens und in Asien ist die Gefahr für Leib und Leben für die Schwangeren am größten. Oftmals finden die Abtreibungen im Verborgenen statt. Denn Abtreibungen sind in diesen Regionen meist illegal. Deshalb begeben sich betroffene Frauen in doppelte Gefahr. Neben den strafrechtlichen Konsequenzen, die den Frauen drohen, sind es vor allem die operativen Methoden, die ein Gesundheitsrisiko darstellen. Deswegen fordert die WHO die weltweite Legalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen.
Abtreibung ist das Recht der Frau
Die Studie der WHO offenbart eine Zweiteilung der Welt. Denn Abtreibungen sind in den meisten westlichen Industrieländern straffrei. Somit wird das Recht der Frauen auf Selbstbestimmung in der Praxis anerkannt. Das ist in Afrika, Asien und Lateinamerika nicht überall der Fall. Häufig sind es religiöse und kulturelle Motive, die expliziten Frauenrechten entgegenstehen.
Diese Vorstellungen haben auch Einfluss auf den rechtlichen Status von Frauen. Die Studie zeigt, dass in den Ländern, in denen Abtreibungen erlaubt sind, weitaus weniger Frauen an einem derartigen Eingriff sterben.
Dort, wo Schwangerschaftsabbrüche illegal sind, sind sie auch in 75% der Fälle unsicher. – Katrin Erlingsen, Referentin der Deutschen Stiftung Weltbevölkerung
Über die Folgen illegaler Abtreibungen, hat detektor.fm– Moderator Christian Eichler mit Katrin Erlingsen gesprochen. Sie ist entwicklungspolitische Referentin der Deutschen Stiftung Weltbevölkerung.
Redaktion: Jèrôme Fischer