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Laut einer Studie der WHO ist fast jede zweite Abtreibung nicht sicher. Foto: Logo of the World Health Organization | CC BY-ND 2.0 | United States Mission Geneva

Die Gefahr der illegalen Abtreibung

Jeder zweite Schwangerschaftsabbruch birgt Risiko

In Deutschland haben im vergangenen Jahr knapp 98.000 Frauen ihre Schwangerschaft abgebrochen. Hierzulande birgt das auch kein allzu großes Risiko für die Betroffenen. Doch in vielen Ländern sind Schwangerschaftsabbrüche unsicher und somit sogar lebensgefährlich, so ein Bericht der WHO. Am gefährlichsten: illegale Abtreibungen.

25 Mio. unsichere Schwangerschaftsabrüche

Fast die Hälfte der weltweit durchgeführten Abtreibungen sind riskant. Das geht aus einer neuen Studie der Weltgesundheitorganisation WHO hervor. Gerade in Ländern des globalen Südens und in Asien ist die Gefahr für Leib und Leben für die Schwangeren am größten. Oftmals finden die Abtreibungen im Verborgenen statt. Denn Abtreibungen sind in diesen Regionen meist illegal. Deshalb begeben sich betroffene Frauen in doppelte Gefahr. Neben den strafrechtlichen Konsequenzen, die den Frauen drohen, sind es vor allem die operativen Methoden, die ein Gesundheitsrisiko darstellen. Deswegen fordert die WHO die weltweite Legalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen.

Abtreibung ist das Recht der Frau

Die Studie der WHO offenbart eine Zweiteilung der Welt. Denn Abtreibungen sind in den meisten westlichen Industrieländern straffrei. Somit wird das Recht der Frauen auf Selbstbestimmung in der Praxis anerkannt. Das ist in Afrika, Asien und Lateinamerika nicht überall der Fall. Häufig sind es religiöse und kulturelle Motive, die expliziten Frauenrechten entgegenstehen.

Diese Vorstellungen haben auch Einfluss auf den rechtlichen Status von Frauen. Die Studie zeigt, dass in den Ländern, in denen Abtreibungen erlaubt sind, weitaus weniger Frauen an einem derartigen Eingriff sterben.

Dort, wo Schwangerschaftsabbrüche illegal sind, sind sie auch in 75% der Fälle unsicher. – Katrin Erlingsen, Referentin der Deutschen Stiftung Weltbevölkerung

Über die Folgen illegaler Abtreibungen, hat detektor.fm– Moderator Christian Eichler mit Katrin Erlingsen gesprochen. Sie ist entwicklungspolitische Referentin der Deutschen Stiftung Weltbevölkerung.

Katrin Erlingsen - ist entwicklungspolitische Referentin der Deutschen Stiftung Weltbevölkerung

ist entwicklungspolitische Referentin der Deutschen Stiftung Weltbevölkerung
Es gibt auch noch andere Gründe dafür, dass Schwangerschaftsabbrüche unsicher sind. Zum Beispiel können zu hohe Kosten für ein Schwangerschaftsabbruch oder auch die Stigmatisierung, die mit einem solchen Eingriff verbunden ist, dazu führen, dass mehr Frauen und Mädchen zu unsicheren Abtreibungen greifen.Katrin Erlingsen
Illegale Schwangerschaftsabbrüche 06:14

Redaktion: Jèrôme Fischer

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