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Bild: © AFP | Daniel Roland

Medien | Hassfigur Weselsky

Weil es immer einen Schuldigen geben muss

Der Schuldige für den Lokführer-Streik steht schon lange fest: GDL-Chef Claus Weselsky. Er wird gehasst und zwar von allen. Doch warum steht Weselsky im Fokus der Medien, obwohl es bei dem Streik doch um etwas anderes geht?

Der wohl meistgehasste Deutsche der vergangenen Wochen ist ohne Frage der GDL-Chef Claus Weselsky. Das eigentliche Thema, der Streik der GDL und die Forderungen der Lokführer, wird dabei oft vergessen. Stattdessen wird über die Person Weselsky diskutiert: Vor Allem über seine zugegebenermaßen unbedachten Aussagen in einigen Interviews.

Weselsky als Hass-Objekt

Auch wenn die Kritik an seiner Person nicht unberechtigt ist, gehen einige Medien zu weit. Vor allem die Bild Zeitung hat es mit ihrer Aktion „Geigen Sie dem GDL-Chef die Meinung“ übertrieben. Sie veröffentlichten seine Telefonnummer, damit sich auch jeder Leidtragende des Streiks bei der angeblich verantwortlichen Person persönlich beschweren kann. Auch das Nachrichtenmagazin Focus sprang auf diesen Zug auf und schickte einen Reporter zu Weselskys Privatwohnung in Leipzig. Der journalisitsche Mehrwert ist gleich Null. Dafür lässt sich mit der Personalisierung des Streiks die Auflage steigern.

Doch warum erregt dieser Streik und die Person Weselsky so die Gemüter? Liegt es tatsächlich daran, das die Züge nicht so fahren wie wir es gerne hätten oder ist das Problem konstruiert, damit man jemandem die Schuld geben kann? Ein Kollegengespräch:

„Weselsky nimmt kein Blatt vor den Mund und sagt was er denkt. Dafür sollte er sich manchmal mehr Zeit nehmen, denn er schießt regelmäßig über das Ziel hinaus.“ – Anne Schmidt
Die mediale Hassfigur Claus Weselsky 02:25

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