Was ist Crowdsourcing?
Beim Crowdsourcing geht es darum, aufwändige Arbeit auf viele Schultern zu verteilen. Also gewissermaßen eine Mischung aus Crowdfunding und Outsourcing. Das geschieht meistens über das Internet. Bestes Beispiel ist Wikipedia. Denn eine Vielzahl von Menschen schreibt, korrigiert und aktualisiert die Artikel – kostenlos und zum Wohle aller.
Mit der Crowd gegen Fahrraddiebstahl
Auf der Online-Plattform „FahrradJäger“ trifft sich hingegen eine ganz bestimmte Community. Damit gestohlene Räder schneller mit Hilfe der Crowd wiedergefunden werden können, vernetzt die App online registrierte Fahrräder und Radfahrer untereinander.
Uni München setzt auch auf Freiwillige
Ein anderes Beispiel zeigt sich an der Universität München. Dort sollen die Gemälde der Kunstsammlung mit Schlagworten versehen werden. Eine kleine Forschergruppe würde für die 25.000 Bilder aber ziemlich lange brauchen. Der zuständige Professor, Hubertus Kohle, hat sich daher ein Crowdsorcing-Projekt überlegt. Anders sei das Verschlagworten auch gar nicht zu finanzieren, so Kohle. Freiwillige können die Gemälde online anschauen und sie mit passenden Schlagworten versehen. Und die Zahlen können sich sehen lassen. Mittlerweile haben bei dem Projekt über 10.000 Crowdsourcer zirka vier Millionen Schlagwörter vergeben.
Allheilmittel Crowdsourcing?
Mit dem Crowdsouring sind aber auch Probleme verbunden. Im Fall der Münchener Gemäldesammlung wird etwa kritisiert, dass eigentlich Experten die Schlagworte vergeben müssten. Ähnlich ist die Kritik an Wikipedia. Denn dort kann prinzipiell jeder mitschreiben – unabhängig vom tatsächlichen Wissen oder verdeckten Absichten.
In München hätte man ja zum Beispiel auch eine studentische Hilfskraft bezahlen können, die ein halbes Jahr lang die Bilder verschlagwortet. – Merten Waage, detektor.fm-Redakteur
Über weitere Möglichkeiten und Probleme mit dem Crowdsourcing hat detektor.fm-Redakteur Merten Waage mit Moderator Thibaud Schremser gesprochen.