Diskutieren über Diskussionskultur
Wir müssen wieder mehr miteinander sprechen. So klingt es oft, wenn Politiker sich an die Bürger wenden. Die AfD und sogenannte Filterblasen haben uns in Deutschland bewusst gemacht, dass sich Risse durch die Gesellschaft ziehen. Die Argumentation lautet oft, dass es Schichten in der Gesellschaft gibt, die sich abgehängt fühlen. Ihr Frust artikuliert sich in der Wahl von Protestparteien. Das zeigt sich auch anderswo: beim Brexit in Großbritannien und bei Trump in den USA.
Nun dreht sich die Debatte häufig um folgende Frage: Wie kommen wir wieder zu einem respektvollen Miteinander? Das bedeutet nicht, dass eine Gesellschaft nicht streiten darf. Sie soll es sogar, das fördert die Demokratie und die Willensbildung. Ganz ohne Sachlichkeit und Anstand geht das aber nicht.
Es gibt gerade eine gefühlte große Polarisierung, ein Riss, der durch diese Gesellschaft geht. Und dahinter steht auch die Annahme, dass das besser werden kann, wenn wir es schaffen, wieder miteinander zu sprechen. – Lin Hierse, Volontärin bei der taz
Es geht uns alle etwas an
Das merkt man auch im Bundestag. Auch dort wird gestritten – mal mehr, mal weniger anständig. Trotz Geschäftsordnung, die den Umgang der Parlamentarier untereinander regelt, ist der Umgang der etablierten Parteien mit der AfD sehr verschieden. Abseits der öffentlichen, politischen Ebene gibt es für die Diskussionskultur meist keine festgelegten Regeln.
Wie also schaffen wir es, wieder besser miteinander zu sprechen und auch zu streiten? Darüber spricht detektor.fm-Moderatorin Eva Morlang mit Redakteur Johannes Rau.