Vielleicht hat man sich ein bisschen schlapp gefühlt, vielleicht hat man auch gar nichts gemerkt. Blutkrebs ist eine heimtückische Erkrankung, trifft sie den Patienten doch oft unvorbereitet. Dabei ist diese Diagnose gar nicht so selten: alle 15 Minuten erfährt ein Patient, dass er an Blutkrebs erkrankt ist.
Eine Chemo- oder Strahlentherapie ist oftmals das erste Mittel, um gegen die bösartigen Zellen vorzugehen. Tritt keine Heilung ein, bleibt jedoch nur ein letzter Ausweg: die Stammzellenspende. Hierbei wird das blutproduzierende Knochenmark des Erkrankten zerstört und die Stammzellen eines Spenders werden transplantiert. Jeder siebte Krebspatient wartet allerdings vergeblich auf seinen genetischen Zwilling.
DKMS: jeder Einzelne zählt
All das hängt mit zwei wichtigen Faktoren zusammen. Zum einen ist es sehr schwierig, die passenden Stammzellen zu finden. Mehrere Gewebemerkmale müssen beim Spender und Empfänger identisch sein: passt die Struktur der Stammzellen oder ähnelt sich die Oberfläche? Das ist wichtig, um eine Abstoßungsreaktion zu vermeiden.
Zum anderen gibt es schlicht nicht genug Spender. Denn bei der Stammzellenspende ist es ähnlich wie bei einer Blutspende oder auch einer Organtransplantation: Viele finden es grundsätzlich gut, aktiv werden jedoch nur die wenigsten. Irgendwas kommt immer dazwischen, und dann „schafft“ man es schon wieder nicht, sich zu registrieren.
Stäbchen in den Mund – fertig
Dabei ist die Typisierung denkbar einfach: Man bekommt zwei Wattestäbchen, mit denen man sich dann ein paar Minuten im Mund herumrührt. Und das war es eigentlich auch schon – tut nicht weh und dauert auch nicht lange.
Die Stammzellspende als solche ist – sollte man eines Tages als Spender in Frage kommen – zwar etwas komplizierter, für ihren Nutzen aber immer noch ziemlich einfach. Die DKMS setzt deswegen alles daran, die potentiellen Spender doch noch zu erreichen. Und wie heißt es so schön: Wenn der Prophet nicht zum Berg kommt, muss der Berg eben zum Propheten kommen. Deswegen organisiert die gemeinnützige Organisation regelmäßig Typisierungsaktionen vor Ort.
Als ein solcher Termin in Leipzig und damit fast vor unserer Haustür stattfand, entschied sich auch unser Reporter Joachim Plingen, den kleinen, aber wichtigen Schritt zu gehen – gemeinsam mit 530 anderen Menschen. Wie das war, kann man hier nachhören:
Redaktion: Joachim Plingen