Doping-Skandal in der Leichtathletik
Bei den großen Leichtathletik-Turnieren in den Jahren 2001 bis 2012 soll massiv gedopt worden sein. Das ergaben Recherchen von ARD und Sunday Times. Ein Schock für die Leichtathletik-Szene, kurz vor der WM in Peking.
ARD-Recherche zu Doping bei Leichtathleten: „Alarmierende Vorwürfe“ http://t.co/yxhJ2xserI #Leichtathletik #Doping
— tagesschau (@tagesschau) 2. August 2015
Die Journalisten ließen rund 12.000 Bluttests von 5000 Sportlern von unabhängigen Wissenschaftlern untersuchen. Bei mehr als 800 Sportlern waren die Blutwerte kritisch. Bei jedem dritten Gewinner einer Medaille wurde ein positives Testergebnis festgestellt. Jedoch die Medaillen zurückgeben, musste noch keiner.
Besonders auffällig sind Kenia und Russland
Bereits im vergangenen Jahr recherchierte die ARD zum Thema Doping. Dabei entstand eine Dokumentation zum Thema Doping und Korruption im russischen Sport. Aber auch in Kenia ist die Doping Problematik nicht unbekannt.
Diese Länder, die Entwicklungsländer sind oder Länder, in denen man leicht im Interesse des Staatswohles etwas verheimlichen kann, sind halt immer die üblichen Verdächtigen. Und das auch in diesem Fall. – Fritz Sörgel, Direktor des Instituts für Biomedizinische und Pharmazeutische Forschung.
Leichtathletik-Weltverband ist in Erklärungsnot
Dem Leichtathletik-Weltverband (IAAF) wird vorgeworfen, von den Dopingfällen gewusst zu haben. Der Verband soll die Sportler sogar vor Kontrollen gewarnt haben. Der Doping-Experte Michael Ashenden hat die Bluttests ausgewertet: „Der Verband hätte eigentlich sehen müssen, wie die schreckliche Wahrheit unter der Oberfläche aussah.“ Der IAAF weist die Kritik zurück und bezeichnet die Ergebnisse der Recherche als Spekulationen.
Über den Doping-Skandal kurz vor der Leichtathletik WM in Peking hat detektor.fm-Moderator Alexander Hertel mit Fritz Sörgel vom Institut für Biomedizinische und Pharmazeutische Forschung gesprochen.
Redaktion: Maren Schubart & Nasti Neher