Die neue Alternative zum Heiraten?
Die Zahl der Eheschließungen sinkt seit Jahrzehnten kontinuierlich. Gab es fünf im Jahr 1950 noch über 750.000 neue Ehen, sank die Zahl 2013 auf weit unter 400.000. Gleichzeitig werden immer mehr Ehen geschieden. Gemessen an den derzeitigen Scheidungsverhältnissen werden etwa 36 Prozent aller Ehen im Laufe von 25 Jahren geschieden.
Statt in der Ehe leben immer mehr Menschen ohne Trauschein zusammen, in sogenannten nichtehelichen Lebensgemeinschaften, die sich in den letzten 15 Jahren fast verdoppelt haben. Auch die Zahl der Kinder, die unehelich geboren werden, nimmt zu. Im Vergleich zu 1960 hat sich die Zahl vervierfacht.
„Ehe light“ in Frankreich
Auf dieses gesellschaftliche Phänomen hat Frankreich reagiert und das Pacs-Modell gegründet. Der „zivile Solidaritätspakt“ zwischen zwei Menschen sichert ihnen Steuervorteile und gegenseitige Unterstützung wie zum Beispiel im Krankheitsfall zu. Außerdem kann das Paar eine Gütertrennung vereinbaren. Das scheint besonders bei heterosexuellen Paaren Anklang zu finden. Nur 5 Prozent aller geschlossenen Pacs sind gleichgeschlechtlich.
Die „Ehe light“ wird nun auch in Deutschland diskutiert. Befürworter sehen eine Nachfrage gegeben, da sich immer mehr Paare gegen die traditionelle Ehe entscheiden. Kritiker geben zu Bedenken, dass das Grundgesetz der Ehe eine Exklusivität einräumt.
detektor.fm Moderator Konrad Spremberg hat mit Christina Schildmann, Referentin beim Forum Politik und Gesellschaft der Friedrich Ebert Stiftung, über die „Ehe light“ und ihre Chancen in Deutschland gesprochen.
Redaktion: Lisa Hänel