Mal eben Canabis shoppen: Ginge es nach den Grünen, würde in Berlin-Kreuzberg bald der erste Coffeeshop Deutschlands öffnen. Politiker aller Parteien diskutieren diesen Antrag derzeit im Stadtteilparlament. Der Beschluss hat große Aussichten auf Erfolg: Bis auf die CDU wollen auch die anderen Parteien das Experiment wagen.
Gewalt im Park
Hintergrund: Politik und Polizei bekommen die Drogenkriminalität im Görlitzer Park in Kreuzberg nicht in den Griff. Immer wieder kommt es zu Gewalt unter den Dealern oder mit Käufern. Polizei-Razzien brachten nur kurzzeitige Erfolge. Die Grünen kamen mit dem Vorschlag: Ein Coffeeshop für Kreuzberg. Damit könne die Stadt kontrollieren, wer kauft und was verkauft wird. Daneben würden Sozialarbeiter auch leichter in Kontakt mit Konsumenten kommen, so argumentiert unter anderem Jonas Schemmel der Sprecher der Kreuzberger Grünen.
Ausnahmeregelung
Im Stadtteilparlament diskutieren die Politiker den Vorschlag am Mittwochabend. Bei einer Mehrheit reicht die Bezirksbürgermeisterin den Antrag an das Bundesamt für Arzneimittel und Medizinprodukte weiter.
Da Handel mit Cannabis – ob von Privatpersonen oder Behörden – verboten ist, bräuchten die Verantwortlichen eine Ausnahmegenehmigung. CDU-Politiker wie der Berliner Abgeordnete Robbin Juhnke sehen für das Projekt schwarz. Wir haben mit einem Befürworter und einem Gegner der Idee gesprochen.
Mein Ehrgeiz ist, dass es ein Modellprojekt ist, das Schule macht. – Jonas Schemmel
Heute in BVV Friedrichshain-Kreuzberg: „Modellprojekt zur kontrollierten Abgabe von Cannabis“ https://t.co/73Q2VBQh1G #görli #legalisierung
— Görlitzer Park (@goerlitzerpark) 27. November 2013