Die Wildtier- und Naturschutzorganisation Elephant Without Borders berichtet von einem der schlimmsten Fälle von Wilderei, der je in Afrika stattgefunden hat. Demnach wurden in Botswana offenbar 87 Elefantenkadaver mit abgetrennten und gestohlenen Stoßzähnen gefunden. Die Region im Süden Afrikas galt bisher als relativ sicher für Elefanten.
Elefanten gefährdet durch Politik?
Von 2013 bis zu diesem Jahr galt die sogenannte „Shoot to kill“-Regelung in Botswana. Danach durften Wilderer von Wildhütern erschossen werden. Der neue Staatspräsident Mokgweetsi Masisi hat diese Verfahrensweise allerdings abgeschafft. Ob Wilderer jetzt aber aufgrund dieser Gesetzesänderung in Botswana zugeschlagen haben, ist zweifelhaft.
Die Frage ist ja immer, warum sehen sich Menschen gezwungen zu wildern. Die Wilderer, die die Tiere töten, ziehen ja selten die Fäden. – Katharina Trump, WWF
Mögliche Lösungsansätze
Um Wilderei zu verhindern, könnte also auch bei den Strukturen vor Ort angesetzt werden. Eine Möglichkeit sind alternative Einkommensquellen. Zum Beispiel durch Tourismus. Ein anderer Punkt ist die Kontrolle der Gefahr, die von frei lebenden Elefanten ausgeht.
Man muss ja sehen, dass die Menschen dort vor Ort in direkter Nähe zu Elefanten leben, die teilweise zum Beispiel auch landwirdschaftliche Flächen zerstören. – Katharina Trump
detektor.fm-Moderatorin Bernadette Huber hat mit Katharina Trump vom Umwelt- und Naturschutzbund WWF gesprochen. Sie ist Referentin für Wildtier-Kriminalität und erklärt, warum Wilderer immer wieder Elefanten erbeuten und welche Maßnahmen dagegen getroffen werden können.
Redaktion: Irma Klundt