Play

Ermordeter Asylbewerber in Dresden

Brauchen Flüchtlinge mehr Schutz?

Durch mehrere Messerstiche in Hals und Brust ist ein Asylbewerber in Dresden ermordet worden. Die Polizei hat mit widersprüchlichen Aussagen für Wirbel gesorgt. Der Fall muss schnellstmöglich aufgeklärt werden.

Eine animierte Dokumentation von Zeit Online belegt, dass seit 1990 ein Anstieg an Todesopfern von rechter Gewalt zu verzeichnen ist. Die Diskussion um Fremdenfeindlichkeit wurde auch durch die Pegida-Bewegung angeheizt. Nun wurde ein 20-jähriger Asylbewerber tot in Dresden aufgefunden.

Die Hintergründe

Der junge Eritrear Khaled wollte am Montagabend eigentlich nur schnell etwas einkaufen. Am Dienstagmorgen wurde er dann tot in der Nähe zu seiner Wohnung gefunden. Nachdem die Polizei zuerst von keinerlei Fremdeinwirkung ausging, belegt die Obduktion etwas anderes. Der Asylbewerber wurde durch mehrere Messerstiche in Hals und Brust getötet. Hintergründe und Umstände der Tat sind noch nicht bekannt. Die Tatwaffe wurde bisher nicht gefunden.

Flüchtlinge in Dresden

Der Asylbewerber war mit sieben anderen Flüchtlingen in einer Plattenbausiedlung im Stadtteil Leubnitz-Neuostra untergebracht. Die Polizei hofft durch die Befragung der Mitbewohner und Nachbarn Anhaltspunkte zur Tat zu finden.
Die Mitbewohner von Khaled und andere Flüchtlinge in Dresden sind spätestens jetzt extrem verunsichert. Ein Gespräch mit dem Europaabgeordneten von Pro Asyl Karl Kopp bestätigt, dass die Flüchtlinge in der Unterkunft schon vor der Tat Angst vor dem Verlassen der Wohnung hatten. Im Besondern natürlich am Montagabend. Sie berichteten, dass sie vermehrt Anfeindungen ausgesetzt sind und sich nicht mehr sicher fühlen. Manche überlegen jetzt Dresden zu verlassen.

Aus dem sächsischen Landtag werden Rufe nach lückeloser Aufklärung des Falles laut. Linken-Abgeordnete Juliane Nagel fordert auch eine Prüfung von rassistischen Hintergründen. Es wird jedoch davor gewarnt voreilige Schlüsse zu ziehen. Man hofft auf eine schnelle Ermittlung der Behörde.

Über den Mord an dem jungen Asylbewerber und der Rolle der Polizei hat detektor.fm-Moderatorin Maj Schweigler mit Katharina König gesprochen. Sie ist Landtagsabgeordnete der Linken im Thüringer Landtag.

Katharina König - ist Landtagsabgeordnete für die Partei "Die Linke" in Thüringen  / Foto: Alupus

ist Landtagsabgeordnete für die Partei „Die Linke“ in Thüringen / Foto: Alupus
Ich gehe davon aus, dass es leider in den nächsten Wochen verstärkt zu Übergriffen kommen wird.Katharina König
Brauchen Asylbewerber mehr Schutz? 07:37

Redaktion: Ronja Hoffmann

Volles Programm, (aber) null Banner-Werbung

Seit 2009 arbeiten wir bei detektor.fm an der digitalen Zukunft des Radios in Deutschland. Mit unserem Podcast-Radio wollen wir dir authentische Geschichten und hochwertige Inhalte bieten. Du möchtest unsere Themen ohne Banner entdecken? Dann melde dich einmalig an — eingeloggt bekommst du keine Banner-Werbung mehr angezeigt. Danke!

detektor.fm unterstützen

Weg mit der Banner-Werbung?

Als kostenlos zugängliches, unabhängiges Podcast-Radio brauchen wir eure Unterstützung! Die einfachste Form ist eine Anmeldung mit euer Mailadresse auf unserer Webseite. Eingeloggt blenden wir für euch die Bannerwerbung aus. Ihr helft uns schon mit der Anmeldung, das Podcast-Radio detektor.fm weiterzuentwickeln und noch besser zu werden.

Unterstützt uns, in dem ihr euch anmeldet!

Ja, ich will!

Ihr entscheidet!

Keine Lust auf Werbung und Tracking? Dann loggt euch einmalig mit eurer Mailadresse ein. Dann bekommt ihr unsere Inhalte ohne Bannerwerbung.

Einloggen