Druck auf UEFA
Die Gerüchte über eine European Super League kursieren schon seit Ende der 1980er Jahre. Doch da die UEFA die Champions League weiter reformiert hat, sind die Pläne immer wieder verworfen worden. Die UEFA reagierte durch die Reformen auf steigenden Druck seitens der Top-Clubs in Europa, die mehrfach gedroht hatten sich von der UEFA abzuspalten.
Gerade von den Top-Clubs wurde der Ausstieg aus der Champions League immer wieder als Drohkulisse verwendet, das war in der Vergangenheit immer so ein Verhandlungsmonster. – Jörg Jakob, Chefredakteur bei kicker
Eine „European Super League“ wäre für die Top-Klubs vor allem aus Gründen der Planungssicherheit interessant. Schließlich wäre das Feld der teilnehmenden Vereine begrenzt – und die wären Jahr für Jahr immer fest dabei. Bislang kann es ein finanzielles Debakel für einen Verein bedeuten, sich für einen Wettbewerb wie die Champions League nicht zu qualifizieren.
Elite Clubs unter sich
Experten sind der Ansicht, dass die European Club Association (ECA), eine Gemeinschaft von mehr als 200 europäischen Vereinen, die Drohkulisse der European Super League nutzt, um die anstehende Reform der Champions League ab 2024 in ihrem Sinne zu beeinflussen.
So könnte es zum Beispiel künftig noch mehr Spiele geben, um möglichst viel aus diesem Wettbewerb herauszuholen. Ein Vorschlag, der dabei ebenfalls im Raum steht, sieht vor, Champions-League-Spiele auch am Wochenende auszutragen. Das sorgt unter anderem in der Bundesliga für Unmut. Die Wochenenden sind nämlich bislang den nationalen Ligen vorbehalten. Ändert sich das, entsteht womöglich eine Konkurrenz um Sendeplätze und damit auch um Einnahmen.
Über die „European Super League“ und die Reform der Champions League spricht detektor.fm-Moderatorin Bernadette Huber mit Jörg Jakob.
Redaktion: Johannes Rau