Play
Mit der Aquarius gelangten die Flüchtlinge nach Spanien. Foto: Boris Horvat | AFP
Bild: Boris Horvat | AFP

detectiv | Faktencheck zu weggeworfenen Kleiderspenden

Keine Kleidung in den Müll

Die Meldung, Migranten vom Schiff „Aquarius“ hätten in Spanien Kleiderspenden in den Müll geschmissen, geht in Europa viral. Doch stimmt das überhaupt?

Falschmeldung verbreitet sich in Europa

Ein Bild von weggeworfener Kleidung ist der Aufhänger für eine Falschmeldung aus Spanien. Die abgebildeten Müllcontainer befinden sich in Cheste bei Valencia und gehören zu einem Studentenwohnheim. Dort warten gerade mehrere Flüchtlinge vom Schiff „Aquarius“ auf die Bearbeitung ihre Asylanträge. Das Foto und die Nachricht, dass Flüchtlinge Kleiderspenden in den Müll werfen, hat sich in den sozialen Netzwerken blitzschnell verbreitet.

Das Rote Kreuz bezieht Stellung

Die Kleiderspenden stammen vom spanischen Roten Kreuz. Am 25. Juni hat das Rote Kreuz Valencia schon klargestellt: Die Fotos sind echt, aber aus dem Kontext gerissen. Es handele sich um eine hygenische Maßnahme. Die zuvor an Flüchtlinge ausgeteilte Kleidung sei absichtlich entsorgt worden. So könnten sich keine Keime und Krankheitserreger verbreiten.

Das spanische Rote Kreuz hat erklärt, dass das Foto zwar echt, der Hintergrund aber ein ganz anderer ist. – Cristina Helberg, correctiv.org

Rechtspopulistische Seite verbreitet Gerüchte

Dennoch titelt die Seite Philosophia Perennis am darauffolgenden Tag: „Immigranten der Aquarius in Spanien: Gespendete Kleidung weggeworfen und in Restaurant mit 100-Euro-Scheinen bezahlt“. Der Autor David Berger bezieht sich in der Meldung auf die rechtspopulistische Seite Voice of Europe und auf die vage Aussage eines Restaurantkellners aus Cheste.

Es ist durchaus ein Muster, das wir sehen, dass es bestimmte Seiten gibt, die ganz gezielt Falschnachrichten verbreiten. – Cristina Helberg

Warum das Foto aus dem Kontext gerissen wurde und wieso es sich um eine Falschmeldung handelt, darüber hat detektor.fm-Moderatorin Isabel Woop mit Cristina Helberg von correctiv.org gesprochen.

 

Cristina Helberg - prüft die Fakten bei correctiv.org.

prüft die Fakten bei correctiv.org.
Wir versuchen bei allen Meldungen immer als erstes zu schauen: Woher stammt die Nachricht und was sind die Primärquellen? Nicht: Was hat wer von jemand anderem gehört?Cristina Helberg
Falschmeldung über Migranten 03:46

Redaktion: Berit Ström

Volles Programm, (aber) null Banner-Werbung

Seit 2009 arbeiten wir bei detektor.fm an der digitalen Zukunft des Radios in Deutschland. Mit unserem Podcast-Radio wollen wir dir authentische Geschichten und hochwertige Inhalte bieten. Du möchtest unsere Themen ohne Banner entdecken? Dann melde dich einmalig an — eingeloggt bekommst du keine Banner-Werbung mehr angezeigt. Danke!

detektor.fm unterstützen

Weg mit der Banner-Werbung?

Als kostenlos zugängliches, unabhängiges Podcast-Radio brauchen wir eure Unterstützung! Die einfachste Form ist eine Anmeldung mit euer Mailadresse auf unserer Webseite. Eingeloggt blenden wir für euch die Bannerwerbung aus. Ihr helft uns schon mit der Anmeldung, das Podcast-Radio detektor.fm weiterzuentwickeln und noch besser zu werden.

Unterstützt uns, in dem ihr euch anmeldet!

Ja, ich will!

Ihr entscheidet!

Keine Lust auf Werbung und Tracking? Dann loggt euch einmalig mit eurer Mailadresse ein. Dann bekommt ihr unsere Inhalte ohne Bannerwerbung.

Einloggen