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Fußball wird überall gespielt. Die Gehälter sind allerdings sehr unterschiedlich. Auch im Profigeschäft, wie die neue FIFPro Studie zeigt. Foto: Segura 11 CC BY-SA 2.0 | Martin Haisch / flickr.com

FIFPro-Studie untersucht Fußballer-Gehälter

Ein Spiel, drei Welten

Teure Sportwagen, schöne Frauen, Blitzlichtgewitter. Fußballprofis sind Popstars. Sie treffen Päpste und Regierungsoberhäupter. Aber die Welt des Profi-Fußballs ist auch eine ungleiche Welt, vor allem was die Gehälter angeht. Das zeigt jetzt eine neue Untersuchung.

Denkt man an Fußballer-Gehälter, denkt kaum jemand an Niedriglöhne. Die Fédération Internationale des Associations de Footballeurs Professionnels (FIFPro) vertritt die Interessen von 50.000 Profifußballern aus 56 Ländern. Die neueste Studie der Vereinigung untersucht die Arbeitsbedingungen im professionellen Fußballgeschäft und kommt zu überraschenden Ergebnissen.

Profifußball im Niedriglohnsektor

Denn beinahe die Hälfte der Spieler verdient weniger als 1.000 US-Dollar pro Monat, so die FIFPro. Diese Zahl muss selbstverständlich in Relation zur Einkommenssituation im jeweiligen Land gesehen werden. Im Kongo gehört man mit 1.000 US-Dollar zu den Besserverdienern. In den USA wird es mit diesem Gehalt dagegen eng.

In Europa verdient der Studie zufolge jeder dritte Profi weniger als 1.000 US-Dollar. Auch das dürfte den meisten Fans neu sein. Die Gleichung Fußballprofi = Topverdiener scheint so nicht aufzugehen.

Fußballer-Gehälter: Fußballwelt ist ungleich

Die Welt des Profifußballs ist dreigeteilt, meint die FIFPro. In den europäischen Topligen werden exorbitante Gehälter gezahlt. Wer dort einmal einen Profivertrag an Land gezogen hat, ist finanziell unabhängig. Auch nach dem Karriereende.

Auch in Skandinavien, Australien und den USA werden größtenteils solide Gehälter gezahlt. Für die Mehrheit der durch die FIFPro vertretenen Spieler ergibt sich jedoch ein anderes Bild: 42 Prozent klagen über verspätete Gehaltszahlungen. Desweiteren musste jeder dritte Spieler bereits gegen seinen Willen und trotz eines bestehenden Vertrags den Verein wechseln.

Insbesondere auch junge Spieler und Nachwuchstalente stehen demnach unter hohem Druck. Neben der avisierten Profikarriere bleibt kaum Zeit für eine reguläre Ausbildung. Oft setzen die jungen Spieler alles auf eine Karte und gehen damit ein hohes Risiko ein.

Spieler, die das 23. Lebensjahr überschritten haben […] und dann immer noch im Bereich der Regionalliga spielen, müssen schon sehr realistisch mit sich selbst sein. – Ulf Baranowsky, VDV-Geschäftsführer

In Anbetracht dieser und weiterer Missstände fordert die FIFPro weitreichende Verbesserungen. So sollen die Transfers von Spielern strenger reguliert werden. Außerdem möchte die Fußballergewerkschaft höhere Gehaltsstandards etablieren.

Blick in die deutschen Ligen

Ein Manko der FIFPro Studie: Die drei großen Ligen Europas, nämlich Bundesliga, Premier League und Primera Division sind nicht einbezogen worden. Grund genug die Frage zu stellen: Wie steht es um den deutschen Profifußball?

Fußballer, die in den beiden Bundesligen aktiv sind, müssen sich keine Sorgen ums Geld machen, das ist klar. Aber wie sieht es in der dritten Liga aus und wie in den Regionalligen? Braucht der Profifußball eine Debatte über Verteilungsgerechtigkeit?

Darüber hat detektor.fm-Moderatorin Maja Fiedler mit Ulf Baranowsky gesprochen. Er ist Geschäftsführer der Spielergewerkschaft VDV und setzt sich für einen Interessenausgleich zwischen Klubs und Profis ein.

Ulf Baranowsky  - findet eine stärkere finanzielle Unterstützung kleinerer Vereine prinzipiell wünschenswert.

findet eine stärkere finanzielle Unterstützung kleinerer Vereine prinzipiell wünschenswert.
Das ist immer eine Frage der Solidarität, die allerdings unter den Klubs geklärt werden muss.Ulf Baranowsky
Kriegen Fußball-Profis zu wenig Geld 05:46

Redaktion: Luis Hautzinger

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