Flat Earth – Revival einer alten Überzeugung
Die Idee einer Scheiben-Welt findet sich eigentlich nur in der Fantasy-Literatur von Terry Pratchett. Dort thront die Scheibe auf den Rücken von vier Elefanten, welche wiederum auf dem Rücken einer gigantischen Schildkröte stehen, die durch den Weltraum schwimmt. Vielleicht findet auch diese Vorstellung demnächst ihre überzeugten Jünger. Denn wer glaubt, dass Allgemeinplätze wie die Kugelförmigkeit der Erde selbstverständlich sind, der irrt.
Die Anhänger der Flat Earth Theorie sind fest davon überzeugt, dass es sich hierbei um einen großen Schwindel handelt. Der Amerikaner Mike Hughes will sich deshalb mit einer selbstgebauten Rakete 550 Meter in die Luft katapultieren. Dort aufgenommene Fotos sollen beweisen: die Erde ist eine Scheibe. Der Ausgang des Unterfangens ist voraus zu sehen. Trotzdem ist das Vorhaben, sich selbst von der Gültigkeit seiner Annahme zu überzeugen, nicht gerade typisch.
Eigentlich sind Verschwörungstheoretiker wenig daran interessiert, den Wahrheitsgehalt ihrer Theorie zu überprüfen. – Sebastian Bartoschek, Psychologe und Journalist
Skepsis und Spekulation
Denn Verschwörungstheorien arbeiten gerade damit, dass sie nicht falsifizierbar sind. Es handelt sich um Spekulationen, die vom Zweifel an der offiziellen Version eines Sachverhalts geleitet werden. Und natürlich vertuschen die Verschwörer die Wahrheit so geschickt, dass diese nicht mehr nachzuweisen ist.
Verschwörungstheorien haben einfach den ganz großen Reiz, eben sehr einfach und sehr überschaubar komplexe Zusammenhänge scheinbar zu erklären. – Sebastian Bartoschek
Über das Wesen von Verschwörungstheorien und die Flat Earth Theorie hat detektor.fm-Moderator Christian Bollert mit dem Journalist und Psycholge Sebastian Bartoschek, gesprochen.
Redaktion: Eva Weber