Play
2021 steht in Deutschland die nächste Bevölkerungszählung an. Foto: DesignRage | shutterstock
Bild: DesignRage | shutterstock

Frag den Staat | Zensus 2021

Wie viele Daten braucht der Staat?

2021 findet in Deutschland wieder eine Volkszählung statt. Dabei sollen auch umfangreiche Informationen über die Bürger eingeholt werden. Von Datenschützern kommt Kritik.

Zensus 2021 steht an

Nach europäischem Recht sollen EU-Staaten ihre Einwohnerstatistiken alle zehn Jahre auf den neusten Stand bringen. Daher steht 2021 auch in Deutschland der nächste Zenus an. Die hierbei ermittelten Daten dienen Politik und Verwaltung als Grundlage für verschiedene Entscheidungen und Planungen.

Die Einteilung von Wahlkreisen oder die Verteilung von Geldern an Städte und Kommunen hängen etwa mit den jeweiligen Einwohnerzahlen zusammen. Die Kosten für dieses verwaltungstechnische Großprojekt werden vorraussichtlich eine Milliarde Euro betragen.

Kritik von Datenschützern

Von Datenschützern wird die geplante Bevölkerungszählung allerdings stark kritisiert. Denn der Bund will dabei nicht nur die bloße Anzahl der Einwohner ermitteln, sondern auch umfangreiche weitere Daten zur Wohn- und Lebenssituation der Bürger sammeln. Informationen zu Beruf, Religionszugehörigkeit oder zum Familienstand sollen abgefragt werden.

Kritisiert wird dabei nicht nur die Menge der Daten, sondern auch der Umgang damit. Denn eine Untersuchung zu möglichen Datenschutzrisiken ist für die Zukunft zwar angekündigt worden, liegt bisher aber noch nicht vor. Dabei sind bereits für einen Testdurchlauf zum anstehenden Zensus umfangreiche Daten der in Deutschland gemeldeten Personen zusammengetragen und verarbeitet worden.

Wenn die Daten einmal draußen sind, also wenn die einmal durch einen Fehler oder auch mutwillig von jemandem an die Öffentlichkeit gekommen sind, dann kann man diese Daten nicht mehr zurückholen. Und dann sind sie eben auch verwendbar für alle möglichen Gruppen. Arne Semsrott, Projektleiter bei FragDenStaat

Über den Zensus 2021 und mögliche Datenschutzrisiken spricht detektor.fm-Moderator Philipp Weimar mit Arne Semsrott von FragDenStaat.

Arne Semsrott - Projektleiter bei FragDenStaat

Projektleiter bei FragDenStaat
Bei vielen Datensammlungen von Behörden wird gar nicht mehr groß danach gefragt, was denn Sinn und Zweck davon ist, sondern erstmal auf Vorrat gesammelt.Arne Semsrott
Frag den Staat | Zenus 2021 06:44

Redaktion: Yannic Köhler

Volles Programm, (aber) null Banner-Werbung

Seit 2009 arbeiten wir bei detektor.fm an der digitalen Zukunft des Radios in Deutschland. Mit unserem Podcast-Radio wollen wir dir authentische Geschichten und hochwertige Inhalte bieten. Du möchtest unsere Themen ohne Banner entdecken? Dann melde dich einmalig an — eingeloggt bekommst du keine Banner-Werbung mehr angezeigt. Danke!

detektor.fm unterstützen

Weg mit der Banner-Werbung?

Als kostenlos zugängliches, unabhängiges Podcast-Radio brauchen wir eure Unterstützung! Die einfachste Form ist eine Anmeldung mit euer Mailadresse auf unserer Webseite. Eingeloggt blenden wir für euch die Bannerwerbung aus. Ihr helft uns schon mit der Anmeldung, das Podcast-Radio detektor.fm weiterzuentwickeln und noch besser zu werden.

Unterstützt uns, in dem ihr euch anmeldet!

Ja, ich will!

Ihr entscheidet!

Keine Lust auf Werbung und Tracking? Dann loggt euch einmalig mit eurer Mailadresse ein. Dann bekommt ihr unsere Inhalte ohne Bannerwerbung.

Einloggen