Zensus 2021 steht an
Nach europäischem Recht sollen EU-Staaten ihre Einwohnerstatistiken alle zehn Jahre auf den neusten Stand bringen. Daher steht 2021 auch in Deutschland der nächste Zenus an. Die hierbei ermittelten Daten dienen Politik und Verwaltung als Grundlage für verschiedene Entscheidungen und Planungen.
Die Einteilung von Wahlkreisen oder die Verteilung von Geldern an Städte und Kommunen hängen etwa mit den jeweiligen Einwohnerzahlen zusammen. Die Kosten für dieses verwaltungstechnische Großprojekt werden vorraussichtlich eine Milliarde Euro betragen.
Kritik von Datenschützern
Von Datenschützern wird die geplante Bevölkerungszählung allerdings stark kritisiert. Denn der Bund will dabei nicht nur die bloße Anzahl der Einwohner ermitteln, sondern auch umfangreiche weitere Daten zur Wohn- und Lebenssituation der Bürger sammeln. Informationen zu Beruf, Religionszugehörigkeit oder zum Familienstand sollen abgefragt werden.
Kritisiert wird dabei nicht nur die Menge der Daten, sondern auch der Umgang damit. Denn eine Untersuchung zu möglichen Datenschutzrisiken ist für die Zukunft zwar angekündigt worden, liegt bisher aber noch nicht vor. Dabei sind bereits für einen Testdurchlauf zum anstehenden Zensus umfangreiche Daten der in Deutschland gemeldeten Personen zusammengetragen und verarbeitet worden.
Wenn die Daten einmal draußen sind, also wenn die einmal durch einen Fehler oder auch mutwillig von jemandem an die Öffentlichkeit gekommen sind, dann kann man diese Daten nicht mehr zurückholen. Und dann sind sie eben auch verwendbar für alle möglichen Gruppen. – Arne Semsrott, Projektleiter bei FragDenStaat
Über den Zensus 2021 und mögliche Datenschutzrisiken spricht detektor.fm-Moderator Philipp Weimar mit Arne Semsrott von FragDenStaat.
Redaktion: Yannic Köhler