Gleichberechtigte Frauen?
Bei der Geschichte der Neuen Frauenbewegung in Deutschland handelt es sich oft um eine westdeutsche Geschichte. In der DDR war war die Vereinbarkeit von Familie und Beruf für Frauen vorgeschrieben. Fast 80 Prozent der Frauen waren erwerbstätig. Viele Frauen haben in klassischen Männerberufen gearbeitet und denselben Lohn erhalten.
Viele Frauen waren auch in schlechter bezahlten Berufen beschäftigt, und in den Führungsetagen waren Frauen nicht in den gleichen Positionen wie Männer. – Steffi Brüning, Historikerin
Prostitution in der DDR
Offiziell war seit 1968 Prostitution in der DDR verboten, da sich dadurch sexuell übertragbare Krankheiten schneller verbreiten konnten. Selbstverständlich führte ein Verbot nicht zum Ende der Prostitution und teilweise wurde sie sogar von der Regierung unterstützt.
Es ist bekannt, dass die Stasi Prostituierte nutzte, um an Informationen zu gelangen. Die Frauen sollten ihr eigenes Milieu überwachen oder langfristige, vertrauensvolle Beziehungen zu den Männern aufbauen.
Die „Tripperburg“
Frauen, die allein unterwegs waren, die sich nicht ausweisen konnten oder die der Prostitution beschuldigt wurden, wurden in venerologische Stationen zwangseingewiesen. Dabei handelte es sich um geschlossene Abteilungen zur Behandlung von Geschlechtskrankheiten und zur Erziehung der Frauen. Im Volksmund wurden die Stationen „Tripperburgen“ genannt.
Es gab keine Möglichkeit, sich dem Verdacht entgegenzusetzen. Die Frauen hatten keinen Kontakt zu Außenstehenden und blieben dort meistens 21 Tage. – Steffi Brüning
Ob die DDR-Frauen tatsächlich gleichberechtigter waren hat detektor.fm-Redakteurin Alina Metz mit der Historikern Dr. Steffi Brüning im Rahmen der Feministsischen Sommeruni besprochen.
Redaktion: Alina Metz