Deutschland gibt für sein Militär ein Vielfaches der Summe aus, die für den zivilen Friedensdienst aufgewendet wird. Im vergangenen Jahr lagen die Ausgaben für die Bundeswehr bei 33,3 Milliarden Euro. Das Budget des Zivilen Friedensdienstes hingegegen umfasste im selben Zeitraum lediglich 29 Millionen Euro.
Inzwischen hat sich eine Initiative gegründet, die mehr Mittel für den zivilen Friedenseinsatz fordert. Dafür rief das Forum ZFD die Kampagne „Bitte 20 Millionen mehr“ ins Leben. Deren Argumentation: „Konflikte erreichen meist erst dann Aufmerksamkeit bei Politik und Medien, wenn es schon zu spät ist. Dann diskutiert man schnell über den Einsatz der Bundeswehr und Geldmittel für Wiederaufbau und Nothilfe. Die damit verbundenen Kosten übersteigen die notwendigen Investitionen in eine frühzeitige Prävention bei Weitem.“
Welche Rolle der zivile Friedensdienst beim Schlichten von Konflikten spielt und wie die Arbeit praktisch eigentlich aussieht, das haben wir Andreas Heinemann-Grüder gefragt. Er forscht zu Frieden und Konfliktregelung und ist Leiter der Akademie für Konflikttransformation des ZFD.
In Afghanistan sind einmal 15 Friedensfachkräfte für das gesamte Land zuständig gewesen. Wenn man das mit der Zahl der militärischen Kräfte vergleicht, ist das natürlich ein Tropfen auf dem heißen Stein. – Andreas Heinemann-Grüder