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Geheimagenten arbeiten eher am Schreibtisch als nachts auf der Straße. Foto: unsplash.com | Sergiu Nista / unsplash.com

Alltag von Geheimagenten

Weder geschüttelt noch gerührt

Geheimnisse, Action und Abenteuer? Mit James Bond hat der Beruf des Geheimagenten eher wenig zu tun. Spannend ist er trotzdem.

Der Beruf des Geheimagenten

Das meiste, was wir über Geheimagenten wissen, kommt aus Hollywoodfilmen. Was aber machen Geheimagenten und Geheimagentinnen wirklich? Wie sieht ihr Berufsalltag aus?

Geheimagenten arbeiten für den Geheimdienst. In Deutschland besteht er aus drei Institutionen. Dem Bundesverfassungsschutz, der  sich um die innenpolitische Sicherheit kümmert. Dem Bundesnachrichtendienst, der für das Ausland zuständig ist. Sowie dem Militärischen Abschirmdienst, der als interner Verfassungsschutz der deutschen Bundeswehr arbeitet.

Informationen beschaffen

Ihre Aufgabe ist es, Informationen, die die politische Sicherheit Deutschlands betreffen zu beschaffen und auszuwerten. Viele Mitarbeiter des Geheimdienstes arbeiten deswegen vom Schreibtisch aus. Zum Beispiel als Übersetzer oder Informatiker.

Human Intelligence, also menschliche Quellen, das ist der klassische Agent der angeworben wird. Das macht eigentlich heutzutage nur noch den geringeren Teil der Informationsgewinnung aus. Was hauptsächlich daran liegt, dass es sehr aufwendig ist, sehr kostenintensiv und auch sehr lange dauern kann. –Dr. Christopher Nehring, Leiter der Forschung, Deutsches Spionagemuseum Berlin

Trotzdem gibt es auch Operateure, die in Zusammenarbeit mit sogenannten menschlichen Quellen Informationen beschaffen. Sie leben unter Legende, also unter falschem Namen. Von ihrem Beruf dürfen sie niemanden erzählen.

Einstellungstests

Voraussetzungen für den Beruf sind unter anderem Weltoffenheit und Fremdsprachenkenntnisse, aber auch Stressresistenz. Eine Bedingung ist die deutsche Staatsbürgerschaft. Zudem müssen Bewerber nahezu alle privaten Informationen offen legen.

Man muss bestimmte Informationen offenlegen: Über seine Familie, über die Auslandsaufenthalte, die man gemacht hat. Und dann muss man sogenannte Referenzpersonen angeben — also Menschen aus dem persönlichen Umfeld, die einen gut kennen, werden dann befragt. – Isabelle Kalbitzer, Pressesprecherin des Bundesnachrichtendienst

Je nach Schulabschluss gibt es dann verschiedene Einstellungstests. Wer anschließend angestellt wird, darf allerdings in bestimmte Ländern mit hohem Sicherheitsrisiko nicht mehr reisen.

Über den Beruf des Geheimagenten sprechen in diesem Beitrag Dr. Christopher Nehring, Isabelle Kalbitzer und Leo Martin. Nehring ist Leiter der Forschung beim Deutschen Spionagemuseum in Berlin, Kalbitzer arbeitet als Pressesprecherin für den BND und Martin war als Geheimagent für den Bundesverfassungsschutz tätig.

Geheimagenten 07:56

Redaktion: Amelie Berboth

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