Die Familie ist für die Arbeit in die Stadt gezogen, die Großeltern wohnen weiterhin auf dem Land – eines von vielen möglichen Szenarien, warum sich Eltern nicht mehr auf die Unterstützung der Großfamilie im Alltag verlassen können.
Eine andere gesellschaftliche Veränderung verstärkt das Problem: Die Zunahme von Ein-Eltern-Familien. Gerade Alleinerziehende sind auf ein gutes soziales Netzwerk angewiesen, wenn sie die Anforderungen – ausreichend Geld verdienen und Kinder erziehen – meistern wollen.
Doch auch der umgekehrte Fall ist denkbar: Senioren, die in Städten leben, aber keine eigenen Enkel haben, mit denen sie Zeit verbringen können.
Leih-Großelten dringend gesucht
Leih-Omas oder Leih-Opas sind eine mögliche Lösung – für beide Probleme. Organisationen, Vereine aber auch ein paar Kommunen bieten mittlerweile die Vermittlung von Leih-Großeltern an. In einigen Städten übersteigt die Nachfrage nach den Ersatz-Großeltern das Angebot trotzdem bei Weitem.
Doch wie funktioniert so eine geliehene Beziehung überhaupt? Darüber haben wir uns mit der Sozialpädagogin Micha Rabeneck vom Oma-Opa-Service in München unterhalten.
Auch die Eltern sind daran interessiert, eine langfristige Beziehung für ihr Kind einzugehen und nicht ständig wechselnde Bezugspersonen zu haben. – Micha Rabeneck