„Ich denke zu viel nach, ich warte zu viel ab, ich nehm mir zu viel vor, und ich mach davon zu wenig.“ Diese Zeilen hat die Poetry-Slammerin Julia Engelmann im Mai 2013 im Hörsaal der Uni Bielefeld vorgetragen – und damit für nicht wenige Beobachter eine ganze Generation charakterisiert. Ein norddeutscher Radiosender nannte Engelmann „die Stimme einer ganzen Generation“.
„Ich bin so furchtbar faul wie ein Kieselstein am Meeresgrund(…)“
Ist die junge Generation heute wirklich zu zaghaft? Viele sagen, Ja: Generation Maybe, Generation Doof, Generation Facebook – den sogannten Twentysomethings werden viele Stempel aufgedrückt. Der Vorwurf: Sie seien zu angepasst, unentschlossen, mutlos. Zu regelkonform würden sie sich im Leben und in der Universität verhalten.
„(…) Ich bin so furchtbar faul, mein Patronus ist ein Schweinehund“
Christiane Florin findet auch, dass ihre Studierenden zu geradlinig sind. Die Journalistin lehrt seit fast fünfzehn Jahren am Institut für Politische Wissenschaft und Soziologie der Universität Bonn – über ihre Eindrücke hat sie ein Buch geschrieben: „Warum unsere Studenten so angepasst sind“ heißt es.
Wir haben Christiane Florin gefragt, woran das ihrer Meinung nach liegt und wieso Angepasstheit überhaupt etwas Schlimmes sein soll.