Ohne Hebammen geht auf der Entbindungsstation rein gar nichts. Ärzte und Ärztinnen dürfen nämlich nur im absoluten Notfall ohne die Unterstützung einer Hebamme entbinden. In den allermeisten Fällen jedoch sind Hebammen nicht nur vor Ort, sondern leiten und betreuen eine Geburt komplett selbstständig – Ärztinnen und Ärzte sind in der Regal gar nicht dabei.
Hebammen als enge Vertraute
Das Hebammenwesen ist bedeutend in der Medizin und blickt auf eine lange Geschichte zurück, mittlerweile ist es sogar immaterielles Kulturerbe. Hebammen kümmern sich um Schwangere vor und während der Geburt, außerdem sind sie auch nach der Geburt noch im engen Kontakt mit den jungen Müttern – und Vätern –, um im Wochenbett auf die Gesundheit des Kindes und der Mutter zu achten. Sie sind damit eine der engsten Bezugspersonen der Eltern.
Mit viel Fachwissen und Empathie werden Schwangere so unterstützt. Allerdings sind auch Hebammen nicht davor gefeit, an Homöopathie oder andere alternativen Heilmethoden zu glauben. Das ist zunächst nicht weiter problematisch, kompliziert wird es allerdings, wenn die Gesundheit von Kind und Mutter darunter leiden. Zum Beispiel, wenn bei einer schweren Brustentzündung mit hohem Fieber nur Globuli empfohlen werden oder Frauen nicht vollständig über ihre medikamentösen Möglichkeiten unter der Geburt informiert werden.
Ärztin Natalie Grams-Nobmann spricht in der neuen Folge von „Grams‘ Sprechstunde“ mit der Hebamme Anna über Mythen in der Geburtshilfe.