Pflegerinnen und Pfleger sind überlastet, unterbezahlt und werden viel zu selten ausreichend gewürdigt. Dass der Pflegenotstand zu teils gefährlichen Situationen für Pflegende und Gepflegte führt, wird schon lange diskutiert. Pflegekräfte sind erschöpft, müssen zu viele Patienten gleichzeitig versorgen und oft schwer heben – erwachsene Menschen aus dem Bett, von der Toilette, in die Dusche.
Die Regierung hat bislang eher verhalten auf die Notsituation reagiert, dabei melden sich seit dem Wahlkampf 2017 immer wieder Betroffene zu Wort und fordern Veränderungen. Im Gedächtnis dürfte vor allem die Diskussion des jungen Pflegers Alexander Jorde mit der Kanzlerin in der ARD-Wahlarena geblieben sein. Auch heute setzt er sich weiterhin für seinen Berufsstand ein. Was er in der aktuellen Situation fordert, fragen ihn Natalie Grams und Christian Nobmann im Podcast:
Nun also Corona, viele Pflegerinnen und Pfleger kommen regelmäßig mit Erkrankten in Kontakt. Da sind die Krankenpflegerinnen, die auf den Intensivstationen jene versorgen, die beatmet werden. Da sind die Altenpfleger, die über Wochen die einzigen Kontaktpersonen für Senioren waren, die weder Besuch empfangen noch selbst hinaus durften. Die Gesellschaft hat ihre Dankbarkeit durch Applaus ausgedrückt – besser aber seien mehr Stellen, eine bessere Bezahlung und allgemein bessere Arbeitsbedingungen, erklärt Birgit Pätzmann-Sietas vom Deutschen Pflegerat.
Über den Pflegenotstand vor und während der Krise sprechen der Rechtsanwalt für Medizinrecht Christian Nobmann und Medizinerin Natalie Grams in der neuen Folge von „Grams‘ Sprechstunde“.