+++Green Radio: Umwelt und Nachhaltigkeit – eine Kooperation mit dem Umweltbundesamt.+++
Aus ökologischer Sicht ist es sinnvoll, bei der Urlaubsplanung auf die Anreise zu achten: Am besten nutzt man Fahrrad, Bus oder Bahn. Wer in die Ferne reisen möchte, kann die Umweltbelastung seines Flugs kompensieren. Organisationen wie Atmosfair oder myclimate berechnen die Kohlenstoffdioxid-Belastung und kalkulieren dazu eine Spendenaufforderung. Mit der Zahlung dieser Spende werden Klimaschutzprojekte gefördert und damit das persönliche Klima-Konto wieder ausgeglichen.
Außerdem können Urlauber sich für eine Unterkunft entscheiden, deren Betreiber schonend mit Ressourcen umgehen. Das empfiehlt Inga Meese, Geschäftsführerin von Futouris, einer Nachhaltigkeitsinitiative der Tourismusbranche. In dem Verein sind Reiseveranstalter organisiert (wie TUI, Thomas Cook und DER Touristik), die Projekte umsetzen, bei denen ihre Partnerhotels lokal einkaufen oder Wasser sparen. Neben den großen Reiseanbietern sind es viele kleine Individual-Veranstalter, die solche nachhaltigen Reisen organisieren.
Ökologisch tragbar und wirtschaftlich rentabel
Im Verband „forum anders reisen“ sind 130 solcher kleineren Anbieter organisiert. Sie streben einen Tourismus an, der langfristig ökologisch tragbar, wirtschaftlich rentabel und ethisch als auch sozial gerecht ist.
Zu ihnen gehören der Anbieter „Rucksack Reisen“ mit einer Hundeschlittentour durch Schweden, „France écotours“ mit einem Baumhaushotel in Frankreich und der Reiseveranstalter „Ghana-Reisen“ mit einer Rundreise unter dem Titel „Afrika entdecken“.
Nachhaltiger Urlaub kann also durchaus entspannend sein. Die Mitarbeit in einem ökologischen Projekt vor Ort ist zumeist längeren Aufenthalten vorbehalten und gilt mehr als ehrenamtliches Engagement denn als Urlaub.
Nachhaltig reisen meint, sich zu begegnen
Wer jedoch trotzdem nicht nur am Strand abhängen möchte, dem werden Begegnungsprojekte empfohlen: Workshops beispielsweise in traditionellen Handwerksbetrieben. Dabei gehe es vor allem um den kulturellen und menschlichen Austausch, sagt Inga Meese von Futouris.
Richtigen Aktivurlaub bewirbt Jacob Gruender von EcoVentureCamps: Naturerlebniscamps in Andalusien in Spanien. Die Teilnehmenden zelten auf einem 500 Hektar großen Gelände, auf dem auch etwa 20 Pferde frei leben. Auf diesen Tieren kann geritten und auf den Felsformationen geklettert werden. Es gibt keinen Strom, Licht dafür über eine Solaranlage und ein Kompost-Klo.
Der Ressourcenverbrauch hier vor Ort ist minimal. – Jacob Gruender, EcoVentureCamps
Die Anreise habe es mit 3.000 Kilometern in sich. Aber in Deutschland sei ein solcher Urlaub einfach nicht zu machen, sagt Jacob Gruender. Das Klima dort in Spanien sei perfekt, um draußen zu leben. Und auch die Vegetation sei mit Feigenbäumen und Zitrusfrüchten komplett anders – eine ganz andere Naturerfahrung.
Wenn Sie jetzt das Fernweh gepackt hat, trägt detektor.fm-Reporterin Insa van den Berg dafür die Verantwortung.