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Der ehemalige Westwall, einst angelegt durch rechte Naturschützer. Foto: Westwall | CC BY 2.0 | Mirko Tobias Schäfer / flickr.com

Green Radio | Rechte Naturschützer

Grüne Braune

Sowohl die begrünten Seitenstreifen an den Autobahnen als auch die Bäume in Auschwitz stammen von rechten Naturschützern. Überzeugte Nazis gibt es noch heute im Umweltschutz. Braunes Gedankengut getarnt unter dem grünen Deckmäntelchen?

+++Green Radio: Umwelt und Nachhaltigkeit – eine Kooperation mit dem Umweltbundesamt.+++


In Zusammenarbeit mit dem Umweltbundesamt

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Das Konzentrationslager Auschwitz ist von Nazis wie dem Gartengestalter Werner Bauch begrünt worden. Er sollte dem größten deutschen Vernichtungslager laut Lagerkommandant Rudolf Höß „einen natürlichen Abschluss“ geben.

Grüne Tarnung

Rechte Naturschützer haben während des Zweiten Weltkrieges auch Anlagen wie den sogenannten Westwall mitgeplant: eine über 600 Kilometer lange Abwehranlage gegen den Einmarsch der Alliierten. Grün getarnt, damit die Flieger ihn aus der Luft nicht erkennen konnten. Also sind Hügel aufgeschüttet, Bäume und Büsche gepflanzt worden. Dafür sollen auch Zwangsarbeiter eingesetzt worden sein.

Der Grünstreifen, der durch das heutige Nordrhein-Westfalen, Saarland, Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg führt, ist inzwischen ein Biotop für Fledermäuse und Wildkatzen. Doch darf man Natur schützen, die einst Nazis angelegt haben?

Rechte Naturschützer

Der Historiker Dr. Nils Franke hat im Auftrag des rheinland-pfälzischen Umweltministeriums eine Studie zur Rolle des Naturschutzes im Nationalsozialismus erstellt. Dabei hat er herausgefunden, dass viele Naturschützer ihre Karriere im Nationalsozialismus begonnen und nach dem Krieg fortgesetzt haben. So zum Beispiel Werner Bauch, der in der DDR den Naturschutz mitgeprägt hat.

Auch an der „Grünen Charta von der Mainau“, entstanden 1961, bis heute Gründungsdokument des deutschen Natur- und Umweltschutzes, haben Nazis mitgearbeitet. Rund 68 Prozent der daran beteiligten Personen hatten im NS-Regime Funktionen inne.

Inwiefern setzen sich Naturschutzorganisationen mit ihrer Vergangenheit auseinander? Welchen Einfluss hat das rechte Gedankengut heute noch auf den Umweltschutz? Das hat detektor.fm-Moderator Christian Eichler den Studienautor Dr. Nils Franke gefragt.

Dr. Nils Franke - ist Historiker und hat zur Bepflanzung des sogenannten Westwalls durch Nationalsozialisten geforscht. Foto: privat.

ist Historiker und hat zur Bepflanzung des sogenannten Westwalls durch Nationalsozialisten geforscht. Foto: privat.
Das grundsätzliche Prinzip, nach dem Rechtsextreme heute in dem Bereich Naturschutz aktiv werden, ist die Blut-und-Boden-Ideologie.Dr. Nils Franke
Green Radio – Rechte Naturschützer 05:33

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