+++Green Radio: Umwelt und Nachhaltigkeit – eine Kooperation mit dem Umweltbundesamt.+++
Deutschland ist zwar umweltbewusst, aber…
Naturschutz steht für mehr als ein Drittel der Bevölkerung auf Platz 1 der wichtigsten politischen Aufgaben. Laut einer Studie des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherung sowie des Umweltbundesamts ist das ökologische Denken in der Mitte der Gesellschaft angekommen. So spielt es auch in den Programmen aller großen Parteien eine bedeutsame Rolle.
Immer weniger schalten nicht genutzte Geräte ab
Und trotzdem resultiert aus diesem ökologischen Bewusstsein nicht zwangsläufig umweltgerechtes Verhalten. Um ein Beispiel zu nennen: Die Zahl derjenigen, die elektrische Geräte nach Gebrauch ausschalten, ist in den vergangenen Jahren deutlich gesunken – um fast zehn Prozent. Im Alltag klaffen Umweltbewusstsein und Umweltverhalten also häufig auseinander.
Umweltschutz? Na, wenn’s nichts kostet.
Sozialwissenschaftler wie Andreas Diekmann und Peter Preisendörfer begründen dieses Phänomen damit, dass Menschen auch beim Umweltschutz die unmittelbaren Kosten gegen den Nutzen abwägen. Solange es sie nichts oder nicht viel kostet, verhalten sie sich ihrem Umweltbewusstsein entsprechend.
Erdbeeren im Winter
Ist es also ausschließlich der fehlende finanzielle Druck, wenn wir wider besseres Wissen der Umwelt schaden? Oder spielen auch andere Gründe eine Rolle? Ist es vielleicht einfach schick, in alle Welt zu fliegen, auch wenn Flugzeuge als Klimakiller gelten? Oder sind wir verwöhn, streben stets nach größtmöglichem Wohlbefinden – und wollen Erdbeeren eben auch im Winter?
Lenelis Kruse-Graumann gibt Antworten auf solche Fragen. Die Umweltpsychologin forscht seit vielen Jahren zum Thema und lehrt an der Universität Heidelberg. Neben praktischen Handlungsempfehlungen verrät sie detektor.fm-Moderatorin Maj Schweigler auch, was ihre größte Umweltsünde ist.
Redaktion: Insa van den Berg