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Geburtsstunde der Umweltbewegung
Braune Nadeln, abgestorbene Äste: 1980 hat der Forstwissenschaftler Bernhard Ulrich vor „neuartigen Waldschäden“ gewarnt. Schon wenige Jahre später sollten die ersten großen Wälder nicht mehr zu retten sein. Um das zu verhindern, engagierten sich Tausende für ein größeres Umweltbewusstsein. Die Ökobewegung war geboren.
„Es musste damals deutlich darauf aufmerksam gemacht werden, auch wenn die Warnung nun im Rückblick etwas übertrieben wirkt“, sagt Dr. Rudolf Fenner von der Umweltorganisation Robin Wood. Heute sehe man, der Wald sei nicht gestorben, es ginge ihm aber auch nicht gut.
Im Waldzustandsbericht 2014 steht, dass 67 Prozent aller Bäume sichtbare Schäden zeigen. Während in den 1980er Jahren vor allem Nadelbäume von Abgasen der Kraftwerke und Autos betroffen waren, sind es nun eher die Laubbäume. Denn ihre Wurzeln reichen tiefer und der saure Regen ist inzwischen auch in diese Erdschichten vorgedrungen.
Diskussion um den Klimawandel
Trotzdem wird das Thema Waldsterben lange nicht mehr so stark diskutiert wie damals. Dr. Heino Polley vom Thünen-Institut für Waldökosysteme meint, die Diskussion habe sich inzwischen verlagert. Die Öffentlichkeit interessiere sich mehr für die biologische Vielfalt und die Bedeutung des Waldes als Rohstofflieferant, als Arbeitsplatz. „Das ist ihnen wichtiger als die Waldgesundheit als solches.“
35 Jahre nach der Warnung vor dem großen Waldsterben: detektor.fm-Reporterin Insa van den Berg hat zusammengetragen, dass es dem Wald heute schlechter geht als 1980.