65 Männer und Frauen haben unser Grundgesetz zu dem gemacht, was es heute ist. Mal von den 63 Änderungen in den letzten 70 Jahren abgesehen. Die Väter und vier Mütter des Grundgesetzes haben neun Monate damit verbracht, über Gleichberechtigung, Schule, Religion, Todesstrafe und vieles mehr zu diskutieren. Und manchmal auch zu streiten.
Parlamentarischer Rat: Stunde Null
1948/1949 – der Krieg war erst kurz vorüber. Die Gesellschaft war geprägt durch die Erinnerungen an die Nazi-Zeit und von der Besetzung durch die Alliierten. Die waren es auch, die Deutschland den Auftrag gaben, eine Verfassung zu verabschieden. Die Deutschen waren damit nicht sonderlich zufrieden, hatte man doch auf eine gemeinsame Verfassung mit den Bundesländern gehofft, die von der Sowjetunion besetzt waren. Eine Einigung war allerdings nicht in Sicht und so verständigte man sich darauf, vorerst nur ein Provisorium zu errichten. Heißen sollte diese Übergangsverfassung: Grundgesetz.
70 Jahre später, mittlerweile ist Deutschland wieder vereint, hat das Grundgesetz noch immer Bestand. Die Mitglieder im Parlamentarischen Rat haben offenbar so gute Arbeit geleistet, dass man von einer neuen Verfassung abgesehen hat.
In seinem Grundbestand ist diese Verfassung bis heute Vorbild für viele andere Länder geworden. Die politisch Verantwortlichen schauen auch heute noch auf unser Grundgesetz und darauf können wir auch stolz sein. – Michael Feldkamp, Historiker
Aber wer waren eigentlich die Mütter und Väter des Grundgesetzes? Wie hat der Parlamentarische Rat gearbeitet und was bedeutet das für uns heute? detektor.fm-Redakteurin Rabea Schloz spricht mit dem Historiker Michael F. Feldkamp darüber. Er hat das Buch „Der Parlamentarische Rat“ geschrieben und ist derzeit im Bundesarchiv tätig.
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146 Artikel in einem Podcast – „In guter Verfassung„, der Grundgesetz-Podcast.
Gemeinsam mit Hajo Schumacher blättern wir uns durch und fragen Verfassungsexperten, was drin steht und was das für unseren Alltag bedeutet.