Egal ob großes Modehaus oder Schokoladen-Hersteller – die Augen von schönen, spärlich bekleideten Frauen und Männern lächeln stets von ihren überdimensionalen Werbeplakaten herunter. Sie sollen die Kunden dazu animieren das Produkt zu kaufen. Lange Zeit hat das funktioniert. Doch die Werbebranche muss jetzt scheinbar ihre Strategie überdenken. Laut einer Studie der Ohio State University funktioniert Reklame mit viel Haut und Sex heute nicht mehr.
Sex sells ist out
Forscher haben in einer Analyse von 53 Experimenten und Studien herausgefunden, dass Sex und Gewalt in der Werbung nicht dazu beitragen ein Produkt zu verkaufen. Tatsächlich soll sogar das Gegenteil der Fall sein. Denn bei Werbung mit sexuellen Inhalten konzentrieren sich die Konsumenten zu stark auf den Inhalt und die Werbebotschaft geht verloren.
Die emotionale Wirkung des Produkts darf nicht stärker in den Fokus treten, als das Produkt selbst. Das ist immer die große Gefahr – auch bei dem Thema „Sex sells“. – Markus Hübner, Markenstratege bei Brandflow
Männer besonders unaufmerksam
Vor allem Männer können sich bei Werbung mit sexuellen Inhalten die Marke des Produkt schlechter merken. Sie konzentrieren sich mehr auf den sexuellen Akt oder die nackte Frau als auf den Markennamen. Damit die Stratgie „Sex sells“ heute noch funktioniert, müsste die Werbung die emotionale Ebene bedienen. Ein Kontext zur persönlichen Identifizierung sollte gegeben sein sowie wie Witz oder Charme.
Die Art des emotionalen Abnutzungseffektes ist den letzen zehn bis zwanzig Jahren noch stärker in den Fokus gerück, unterstützt von den digitalen Medien. – Markus Hübner, Markenstratege bei Brandflow.
Über die Gründe warum „Sex sells“ nicht mehr funktioniert und wie sich die Werbung in den letzen Jahren verändern hat, hat detektor.fm Moderatorin Astrid Wulf mit Markus Hübner gesprochen. Er ist Stratege bei der österreichischen Marketingagentur Brandflow.
Redaktion: Nasti Neher