Die Rechnung ist nicht schwer: finden sich 60 Leute, die monatlich mit einem Zehner helfen, muss ein Hamburger Obdachloser nicht mehr auf der Straße leben.
Als Marlene Hartmann, Björn Weirup, Yannick Block und einigen ihrer Freunde das klar wurde, stand der Plan: diese Leute zu finden. Und mit ihnen gemeinsam Menschen von der Straße holen.
Würde statt Notunterkunft
„Ab in die Koje e.V.“ nannten sie ihren Verein: ein Verein, der wohnungslosen Menschen in Hamburg ein festes Wohnverhältnis ermöglichen will. Und das nachhaltig, also: dauerhaft. Dem Verein geht es um würdevolles Wohnen und langfristige Lösungen, nicht um Notunterkünfte. Er fungiert dabei als Vermittler und Bürge – solange, bis zwischen dem Vermieter und dem neuen Bewohner genügend Vertrauen gewachsen ist und dieser die Wohnung selbst übernehmen kann.
Fakten gegen Vorurteile
Einfach ist das nicht. Denn es gibt Vorbehalte. Immer wieder werden sie gefragt, was passiert, wenn die Wohnung verwüstet hinterlassen wird oder gar abbrennt. Und immer wieder müssen sie erklären, dass es – weder statistisch gesehen noch aus reiner Logik – irgend einen Grund gibt, das anzunehmen.
Der Verein will sich um Kaution und Versicherung kümmern, er arbeitet gemeinnützig und: er will seine Idee in die Welt tragen – in der Hoffnung, dass sich auch in anderen Städten Nachahmer finden. Denn das Problem steigender Mieten und einer immer größer werdenden Kluft zwischen Arm und Reich ist nicht auf Hamburg beschränkt.
„Es geht darum hinzusehen und etwas ändern zu wollen.“, schreibt der Verein auf seiner Seite. Wie genau er das machen will und warum sie dieses Vorhaben gestartet haben, darüber hat Marcus Engert mit Marlene Hartmann, Björn Weirup und Yannick Block von „Ab in die Koje e.V.“ gesprochen.
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