Erst sind die Ort dem Verfall überlassen worden. Dann kommen Kreative und besiedeln sie neu. Und danach kommt das Geld – und die Menschen, wegen derer ein Ort plötzlich wieder sexy ist, können sich das Leben dort nicht mehr leisten.
Dieser Kreislauf, er ist in vielen Städten und Stadtvierteln zu beobachten. Beklagt wird er am laufenden Band. Doch was kann man dagegen tun?
Ein Kollektiv aus Architekten, Künstlern, Soziologen, Produktdesignern und Fotografen sucht nach Antworten auf diese Fragen: die Architekturapotheke. Ihr Ansatz:
Wir müssen jetzt lernen: wie können wir mit dem Bestand umgehen? Die Städte sind gebaut. – Ludwig Geßner
Um das zu tun, wollen sie Architektur ganz neu begreifen. Weg von der Hierarchie der großen Büros und Studios – hin zu einem interdisziplinären Ansatz, der viel nachdenkt, aber auch viel praktisch ausprobiert.
Um Architektur zu verstehen, braucht man eigentlich fünf Leben.
Die Stadt als Versuchsfeld
Um Antworten zu finden, führen sie Studien durch – gehen an ganz konkrete Orte, besetzen und besiedeln sie, probieren dort etwas aus, interpretieren den Raum neu, geben ihm neue Funktionen und ein neues Aussehen – und beobachten, wie die Menschen darauf reagieren.
Das tun sie ganz bewusst in einer Stadt wie Leipzig. Denn hier findet die Architekturapotheke Versuchsfelder und Freiräume. Die Antworten, so die Hoffnung, können dann auch für andere Städte gelten. Eine Sache meint das Kollektiv schon beobachtet zu haben:
Wir können hier das Hausprojekt des 21. Jahrhunderts herauskristallieren.
Wie das aussehen soll, wie das Kollektiv arbeitet und warum sie inzwischen auch eine Firma sind, haben wir Ludwig Geßner und Aleksandr Delev gefragt.
„Gute Nachrichten“ werden präsentiert von der GLS Bank – der ersten sozial-ökologischen Universalbank der Welt.
„Gute Nachrichten“ – unter diesem Titel stellen wir jeden Mittwoch Projekte, Initiativen und Firmen vor, die etwas besser machen wollen. Arbeit verbessern, Wirtschaft und Moral in Einklang bringen, den Umweltschutz voranbringen, fair produzieren, nachhaltig wirtschaften oder kulturell bereichern.
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