NSA, CIA, BND und nun noch die HBW. Nach dem Abhörskandal rückt nun ein weiteres Kürzel, das bisher wenig bekannt war, in den Fokus. Hinter HBW verbirgt sich dabei die „Hauptstelle für Befragungswesen“, eine Behörde des Bundesnachrichtendienstes. Die Aufgabe ihrer Mitarbeiter ist es, Flüchtlinge und Asylbewerber über ihre Heimatländer zu befragen.
Befragung mit Hintergedanken
Die MItarbeiter interessieren sich aber nicht nur für Informationen über die ärztliche Versorgung oder den Umgang mit ausländischen Soldaten. Sie wollen auch Details erfahren, die auf eine politische Gefahr für Deutschland deuten können. Ohne das ihnen erklärt wird, was mit ihren Antworten passiert, antworten die Flüchtlinge auf alle Fragen, in der Hoffnung, dass ihre Chancen auf Asyl steigen. Bündnis 90/Die Grünen warf der HBW deshalb schon vor über einem Jahr vor, „nach Deutschland eingereiste Personen verdeckt über deren Herkunftsländer auszufragen“.
Wie diese Befragungen ablaufen und was mit den Informationen aus den Gesprächen genau passiert, darüber haben wir mit dem Journalisten und Autoren Christian Fuchs gesprochen. Gemeinsam mit seinem Kollegen John Goetz hat er über die HBW recherchiert und alle Ergebnisse in dem Buch „Geheimer Krieg“ festgehalten.
Was sehr häufig passiert ist, dass alle relevanten Informationen automatisch nach Washington und London weiter gegeben werden. – Christian Fuchs