Play
Bauarbeiter müssen oft in der prallen Sonne schuften. Foto: Emre Ucarer | Shutterstock
Bild: Emre Ucarer | Shutterstock

Freiluftarbeiten bei Hitze

Recht auf Hitzefrei?

Hochsommer bedeutet erschwerte oder gar unerträgliche Arbeitsbedingungen für alle, die draußen arbeiten – ohne Klimaanlage und oft sogar ohne irgendeinen Sonnenschutz. Wie können sich Freiluftarbeiter wirksam gegen Hitze schützen?

Freiluftarbeiter leiden unter Hitze

Es ist Hochsommer, ein Hitzerekord folgt auf den anderen. Am Mittwoch waren es 40,5 Grad in Geilenkirchen, am gestrigen Donnerstag sogar 42,6 Grad in Lingen im Emsland. Während viele der Hitze in klimatisierten Büroräumen entfliehen können, müssen andere draußen in der Sonne schuften. Gerade im Sommer werden viele Freiluftarbeiten durchgeführt. Die gesundheitliche Belastung durch die Hitze ist in diesen Berufen entsprechend hoch.

Doch regelmäßige und häufigere Pausen, viel Trinken oder Sonnencremes reichen nicht. Die Grünen haben deswegen einen Hitzeaktionsplan vorgelegt, um den Auswirkungen extremer Hitzewellen auf die Gesundheit etwas engegenzusetzen. Darin fordern sie unter anderem ein „Recht auf Hitzefrei“ für Freiluftarbeiter.

Einen Hitzeaktionsplan halte ich eher für eine plakative Forderung. Dadurch wird eine zu grobe Clusterung vorgenommen. Doch jeder Mensch empfindet Hitze anders, es gibt große individuelle Unterschiede. Und ein solcher allgemeiner Aktionsplan für alle wird diesen Anforderungen nicht gerecht, es braucht differenziertere Regulierungen. – Anette Wahl-Wachendorf, Leiterin des Arbeitsmedizinischen Dienstes bei der BG BAU

Vorbild bei Hitzeschutz: Frankreich?

Ein Blick nach Frankreich zeigt, dass es auf staatlicher Ebene durchaus möglich ist, Hitzewellen strategisch entgegenzuwirken. Ein vierstufiger Hitzeaktionsplan regelt dort, was bei kritischen Temperaturen zu tun ist. Das betrifft vor allem auch Gesundheitseinrichtungen. Sie müssen nicht nur die Bevölkerung für hitze- und UV-bedingte gesundheitliche Folgen sensibilisieren, sondern bei länger andauernden oder besonders extremen Hitzewellen das Personal aufstocken und die Aufnahmekapazitäten erweitern. Das gilt beispielsweise auch für Pflegeheime oder Obdachlosenunterkünfte.

Über die Rechte von Freiluftarbeitern bei Hitze hat detektor.fm-Moderatorin Yvi Strüwing mit Anette Wahl-Wachendorf gesprochen. Sie ist Ärztin und ärztliche Direktorin des Arbeitsmedizinischen Dienstes der Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft.

Anette Wahl-Wachendorf - ist Ärztin und ärztliche Direktorin des Arbeitsmedizinischen Dienstes der BG BAU.

ist Ärztin und ärztliche Direktorin des Arbeitsmedizinischen Dienstes der BG BAU.
Die beste Vorsorge – und das gilt sowohl für Arbeitgeber als auch für Arbeitnehmer – ist ständige Sensibilität für die gesundheitlichen Gefahren von Hitze. Mit anderen Worten: Es darf kein Gewöhnungseffekt eintreten.Anette Wahl-Wachendorf
Hitzeschutz bei Freiluftarbeiten 06:53

Redaktion: Oliver Haupt

Volles Programm, (aber) null Banner-Werbung

Seit 2009 arbeiten wir bei detektor.fm an der digitalen Zukunft des Radios in Deutschland. Mit unserem Podcast-Radio wollen wir dir authentische Geschichten und hochwertige Inhalte bieten. Du möchtest unsere Themen ohne Banner entdecken? Dann melde dich einmalig an — eingeloggt bekommst du keine Banner-Werbung mehr angezeigt. Danke!

detektor.fm unterstützen

Weg mit der Banner-Werbung?

Als kostenlos zugängliches, unabhängiges Podcast-Radio brauchen wir eure Unterstützung! Die einfachste Form ist eine Anmeldung mit euer Mailadresse auf unserer Webseite. Eingeloggt blenden wir für euch die Bannerwerbung aus. Ihr helft uns schon mit der Anmeldung, das Podcast-Radio detektor.fm weiterzuentwickeln und noch besser zu werden.

Unterstützt uns, in dem ihr euch anmeldet!

Ja, ich will!

Ihr entscheidet!

Keine Lust auf Werbung und Tracking? Dann loggt euch einmalig mit eurer Mailadresse ein. Dann bekommt ihr unsere Inhalte ohne Bannerwerbung.

Einloggen